Antikoagulanzien sind Blutverdünner. Thrombozytenaggregationshemmer sind auch Blutverdünner. Antikoagulanzien jedoch wirken hauptsächlich in den tiefen Venen.
Man kann Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmer kombinieren. Sogar drei- oder vierfach kombinieren.
Falls Sie eine schwergradige koronare Herzkrankheit (KHK) oder einen akuten Herzinfarkt (akuter Myokard-Infarkt) haben, wurden sie wahrscheinlich mit einem Katheter behandelt, eine ganz, ganz tolle Behandlungsmethode für diese beiden Indikationen: Perkutane koronare Intervention (PCI).
Vorhofflimmern ist, falls die großen Kammern des Herzens normal schlagen, aber die Vorhöfe des Herzens; die flimmern. Das ist schlecht, weil sich dann dort Blutgerinnsel dort bilden können, sich lösen können und dann einen Schlaganfall auslösen können. Man schätzt, dass 15% aller Schlaganfälle durch Vorhofflimmer verursacht werden.
Was ist die beste Behandlung für Patienten/innen, die sowohl Vorhofflimmern haben als auch eine koronare Herzerkrankung (KHK) und die deswegen bereits eine perkutane koronare Intervention (PCI) gehabt hatten? Man sieht erstmal von Tabletten für Bluthochdruck oder erhöhten Cholesterin ab. Wie viele Tabletten sollten solche Patienten/innen für Ihr Vorhofflimmern und Vorbeugen eines Schlaganfalls kriegen?
Ende 2016 und 2017 erschienen zwei klinische Studien, die diese Frage beantworten sollten. Beide zeigten, dass die dreifache Therapie gegen Blutgerinnsel zu viel ist. Sie ist genauso wirksam, verursacht aber das Anderthalb-fache der wichtigen Nebenwirkung „Blutung“. Die zweifache Therapie gegen Blutgerinnsel ist vorzuziehen. Diese Schlussfolgerung ändert sich nicht, wenn man auch eine wichtige klinische Studie aus 2013 zusätzlich zu Hilfe zieht.
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Medizin: Therapie des Vorhofflimmerns unter besonderen Umständen
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