Eröffnungsvortrag der Tagung « Gemeinsame Sache: Was eine Gesellschaft zusammenhält » durch Cornelia Kogoj und Eva Schobesberger am 15. November 2018 in Linz
Die europäischen Gesellschaften werden –so wird postuliert – seit den Fluchtbewegungen im Jahr 2015 vor neue Herausforderungen gestellt. Frühere positive Erfahrungen im Umgang mit Flüchtlingen kommen in den öffentlichen Diskursen kaum vor und auch auf andere Gründe für markante Veränderungen der Gesellschaft wird wenig Bezug genommen. Gegenwärtig wird vor allem betont, dass Geflüchtete die österreichische Identität bedrohen.
Doch was sind Grundvoraussetzungen für funktionierende Gesellschaften und welche Werte, Konventionen und Einstellungen halten Gesellschaften tatsächlich zusammen? Wer bestimmt, welche Kriterien dabei in den Fokus geraten und welche kaum Beachtung finden? Sind es wirklich die Geflüchteten, die das Miteinander bedrohen? Oder liegen die Herausforderungen ganz woanders und wovon lenkt die Debatte ab?