Was bleibt von 1968? – ein queerer Blick auf die Ausstellung

Podcast
Kultur und Bildung spezial
  • 20190111_1700-1800_kundb
    58:17
audio
59:31 dk.
YOUKI Lesung: Work-Life-Balance & Das Geheimnis meines Erfolgs
audio
42:31 dk.
Cinema as Tool of Resistance
audio
29:40 dk.
Zur Menschenrechtslage in Österreich
audio
59:10 dk.
Brigitte Aulenbacher - Abschied von der JKU Linz
audio
30:00 dk.
Über drei Brücken musst du gehn
audio
49:05 dk.
FEMALE UTOPIAS
audio
59:27 dk.
Kulturpolitik zur Wahl: soziale Absicherung und Förderstrukturen
audio
28:26 dk.
“Hoffentlich kommt kein Schiff nicht.”
audio
1 saat 00 sn.
Sommerfest St. Isidor Caritas OÖ 2024
audio
58:59 dk.
DOMINIKA MEINDL//STEPHAN ROISS zu Gast im Studio

Die HOSI Linz hat im November einen queeren Blick auf die Ausstellung “Wer war 1968?” im Stadtmuseum NORDICO gewagt. Im anschließenden Zeitzeugengespräch wurde mittels privater Erinnerungen und Anekdoten die Zeit rund um das Jahr 1968 etwas näher beleuchtet. Ein persönlicher Rückblick mit Ernst Strohmeyer (HOSI Linz-Gründungsobmann, Sozialarbeiter i.R.) und Alfred Roland (HOSI-Aktivist, Eisenbahner i.R.) sowie Gerhard Niederleuthner (HOSI Linz), der durch die Ausstellung geführt hat.

Wer war 1968?
Im NORDICO Stadtmuseum, LENTOS Kunstmuseum und in der Landesgalerie Linz werden utopische Blicke von damals untersucht. Die drei Ausstellungen haben unterschiedliche Schwerpunkte und bilden ein Netzwerk von neuen Ideen, utopisch anmutenden Fantasien und konkreten (gesellschafts-)politischen Forderungen ab. Besonders im Stadtmuseum Nordico werden erstmals Fotos, Plakate, Briefe und Dokumente von Menschen, die damals dabei waren, ausgestellt. Wer war damals wo und warum, mit wem? Wer kämpfte wofür und gegen wen? Wer kam, wer ging? Wo traf mensch sich? Wie wurde zusammen gelebt, geliebt, gearbeitet oder getanzt?

Ein paar Beispiele (entnommen aus dem Magazin PRIDE):

Josef Nöbauer
Männerfantasien im Jahr 1968: Sexualität und Auto – wo fängt Provokation an und wann beginnt sexuell Aufgeladenes zu kippen? KuratorIn­nen Hedwig Saxenhuber und Georg Schöllhammer haben zwar auch Positionen von starken Frauen Platz gegeben, ihnen war aber auch wichtig den (damaligen) Sexismus der männlichen (Künstler)kollegen sichtbar zu machen.

Valie Export
Eine starke Frau, die vieles vorweggenommen hat, was in anderen Städten rund um den Globus auch im Umbruch war. Sie brachte sich als Frau selbst stark ins Bild und provozierte die Medien – Stichwort „Nackfrosch in Aktion“ in der Galerie Maerz.

Die Berger Mami
Sie war eine Institution, ihr Café war Treffpunkt von vielen – Künstler*innen, Arbeitern, Feministinnen, Linken, Kiffern und andere Genussmenschen. In diesem Umfeld entstanden neue Ideen für eine bes­sere Stadt, viele davon sind heute aber noch nicht umgesetzt.

Christian Ludwig Attersee oder Dietmar Prem
Zwei Künstler, die schwules Begehren zeichnerisch thematisierten oder mit realistischen Fotos von Penissen den Blick auf den Mann wagten.

Die Studierenden
Die 1966 in Linz gegründete Johannes Kepler Uni hatte einen linken Anspruch. Die vertriebenen jüdischen Professoren wurden bewusst an die Uni geholt, um den Mief der Nachkriegszeit zu vertreiben. Die erste Demo der Studierenden galt aber den zu hohen Ticketpreisen für die Straßen­bahn zur am Stadtrand gelegenen Campusuni.

Willi Warma
Die Kultband Willi Warma um Julius Zechner war wild, schräg, laut und schwul – musikalische Aufbruchsstimmung in der Wechselwirkung von Café Landgraf, Stadtwerkstatt und dem legendären Badcafé, DEM schwulen Treff in Linz.

 

Sendungsgestaltung: Michael Diesenreither

Yorum yapın