122. radioattac, 06.06.05-Radio

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radioattac
  • 122. radioattac, 06.06.05-Radio
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1.) Prof. Heinz Mayer: „Verfassung im Spannungsfeld politischer Interessen in der Zweiten Republik”:
Im Rahmen der ´Wiener Vorlesungen´ referierte Univ.-Prof. Dr. Heinz Mayer, einer der bekanntesten Verfassungsjuristen der Republik Österreich, am 01. Juni zum Thema „Verfassung im Spannungsfeld politischer Interessen in der Zweiten Republik”. Im Hinblick auf das doppelte „nein” von Frankreich und Holland zum EU-Verfassungsvertragsentwurf war die Veranstaltung für radio%attac von großem Interesse: Wie sieht ein österreichischer Verfassungsrechtler die Themen wie „österreichische Abstimmung zur EU-Verfassung”, „EU-weite Volksabstimmung” oder überhaupt die Stellung der Neutralität Österreichs. Gibt es die noch? Wir haben den Vortrag aufgezeichnet und auch die darauf folgende Podiumsdiskussion und wir sind nicht enttäuscht worden. Im Zuge der Podiumsdiskussion bekamen wir auf unsere obigen Fragen klare Antworten.
Wenn Sie mehr über den EU-Verfassungsvertragsentwurf erfahren wollen, setzen Sie sich am besten mit der EU-Verfassungsgruppe von ATTAC in Verbindung: www.attac.at.

2.) Shirin Ebadi

Bleiben wir bei der EU-Verfassung. Allerorten bemühen sich kluge Leute, uns die Motivlage in Frankreich und den Niederlanden zu erklären. Ein solches Motiv sei die Angst der EU-Bürger vor dem Islam. Da kommt der Besuch einer starken Frau wie gerufen.
Shirin Ebadi, die Friedensnobelpreis-Trägerin 2003 aus dem Iran war vergangenes Wochenende in Österreich und hier Hauptrednerin bei 2 Veranstaltungen:
-) dem Internationalen Bertha-von-Suttner-Symposium in Eggenburg im Weinviertel, welches aus Anlass des 100. Jahrestages der Verleihung des Friedensnobelpreises durchgeführt wurde
und:
-) der Konferenz „Civil Society Participation in Muslim Countries – Different Models, a Common Pattern”, am 30. Mai, veranstaltet von den StudentInnen der Diplomatischen Akademie.
Nach ihrem Jus-Studium wurde Shirin Ebadi im Jahr 1969 die erste Richterin im Iran, und 1975 Präsidentin des Stadtgerichtes von Teheran. Ihre berufliche Laufbahn wurde jedoch jäh beendet, als die Mullahs die Regierung im Lande übernahmen und ab 1979, nach der Islamischen Revolution, sich die Situation der Frauen massiv verschlechterte.
Ab diesem Zeitpunkt konnten Frauen nicht mehr als Richterinnen arbeiten.
Doch anstelle diese neuen Gesetze zu akzeptieren, fing Frau Ebadi an, sich gegen diese neue Ordnung aufzulehnen, für Menschenrechte im Iran zu kämpfen und sich insbesondere für die Rechte der Frauen und Kinder einzusetzen.
2003, am 55. Jahrestag der Deklaration der Allgemeinen Menschenrechte, wurde Frau Dr. Ebadi für ihre unermüdliche Arbeit und ihren Einsatz für die Rechte der Frauen und Kinder mit dem Friedensnobelpreis bedacht. – Es war das erste Mal, dass dieser Preis an eine moslemische Frau gegangen ist.
Ihre konsequente Arbeit für Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in diesen Ländern hat viele Menschen ermutigt, sich gegen die Repressionen der Mullahs aufzulehnen.
Shirin Ebadi hat sich laut und deutlich für das Prinzip „gleiche Rechte für Männer und Frauen“ in allen Aspekten des Lebens, seien es soziale, kulturelle, ökonomische oder politische Bereiche, ausgesprochen und gleichen Zugang für Frauen zu politischen Entscheidungen, zu Bildung und zu beruflichen Möglichkeiten gefordert. Dafür hat sie auch ihre Freiheit und ihr Leben aufs Spiel gesetzt.
Bei ihrer Festrede und der Pressekonferenz in Wien konnten wir ihren Gedanken folgen.
Für Interessierte:
Die Bertha von Suttner-Ausstellung mit dem Titel „Bertha von Suttner – Ein Leben für den Frieden“ ist auf Schloss Harmannsdorf (bei Eggenburg / NÖ-Weinviertel) noch bis Ende September zu besichtigen.
Informationen dazu auf: www.BerthaVonSuttner2005.info

3.) MDG – Millenium Developement Goals

Der nächste Beitrag ist sozusagen eine Prämiere – denn, radio%attac hat Nachwuchs bekommen. Dürfen wir vorstellen: Andreas Lehrner, Tobias Pilz und Torben Somasundram und 3 seltsamer Buchstaben.
Nochmals für Interessierte: www.milleniumcampagne.org

Mitarbeit: Judit Wlaschitz, Angelika Hofmann, Gerhard Gutschi, Andreas Lehrner, Tobias Pilz, Torben Somasundram und Barbara Nothegger.

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