Viele ehemalige NationalsozialistInnen hingen auch nach 1945 ihren Überzeugungen weiter an. Teile der sogenannten „Ehemaligen“ haben sich bald nach Kriegsende wieder politisch organisiert im Verband der Unabhängigen (VdU), der ab 1949 im Parlament vertreten war. Nach inneren Richtungskämpfen bildete sich 1955/56 aus dem VdU die FPÖ heraus, an deren Spitze damals Männer mit SS-Vergangenheit.
Doch wie konnte es sein, dass sich die „Ehemaligen“ so kurz nach der Befreiung wieder offen formieren konnten? Wer hatte in der Partei Platz? Von wem grenzte man sich ab? Welche Haltung hatten die handelnden Akteure zum Nationalsozialismus?
Diesen und weiteren heiklen Fragen geht Dr.in Margit Reiter nach. Die Dozentin am Institut für Zeitgeschichte an der Uni Wien war für ihren Vortrag am 24. Mai an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät in Salzburg. Sie analysiert darin den politischen Formierungsprozess der „Ehemaligen“ vom VdU zu den Anfängen der FPÖ und zeigt personelle und ideologische NS-Kontinuitäten im VdU und der frühen FPÖ auf.
Eine Veranstaltung vom 24. Mai 2018, organisiert von STV Geschichte, STV Doktorat KGW, der ÖH Salzburg und erinnern.at.