„Slut or Nut“, zu deutsch: Schlampe oder Verrückte – in diese Schubladen gesteckt fand sich die kanadische Aktivistin Mandi Gray wieder als sie nach ihrer Vergewaltigung im Jahr 2015 mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit ging. Die Öffentlichkeit und die Medien erwarteten von ihr, sich wie ein Opfer zu verhalten. Doch Gray demonstrierte Stärke und dokumentierte den darauffolgenden Gerichtsprozess in einem Videotagebuch, das schließlich zum Film SLUT OR NUT (2018) wurde.
Im Januar des heurigen Jahres präsentierte Mandi Gray das Werk am Innsbrucker PolitFilmFestival im Leokino – gefolgt von einer Podiumsdiskussion zusammen mit Psychotherapeutin Margret Aull, der Aktivistin und ehemaligen Ski-Rennläuferin Nicola Werdenigg, Gabi Plattner von den Tiroler Frauenhäusern, der Standard-Journalistin Beate Hausbichler, sowie Katharina Hölbing vom Verein Frauen gegen Vergewaltigung. Zusammen gehen die Expertinnen den Fragen nach, in welchen Systemen Frauen noch immer der Gefahr ausgesetzt sind, (sexualisierte) Gewalt zu erfahren, welche Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung es für Betroffene gibt, wo das Rechtssystem an seine Grenzen stößt – und wie Sprache und Medien sowohl Teil des Problems als auch eines Umdenkens sein können. Ein Beitrag von Roberta Hofer — mit Musik aus dem Film, kuratiert von Mandi Gray.
Macherin & Moderatorin: Roberta Hofer