Bullshitisierung von Arbeit

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Der Anarchist David Graeber hat ein neues Buch geschrieben. FROzine hat mit der Soziologin Brigitte Aulenbacher über seine These der Bullshit-Jobs gesprochen und über das verkehrte Verhältnis von Nützlichkeit und Bezahlung in der Arbeitswelt.

Kästchenankreuzen + Aufgabenverteilung

Ein Drittel der Befragten im Buch «Bullshit Jobs» von David Graeber gibt an, ihre Arbeit als sinnlos zu betrachten. Berufsbeschreibungen, die sich mit «Kästchenankreuzen» oder «Arbeitverteilen» beschreiben lassen, sind sinnentleert, solche dürftigen Umschreibungen verweisen auf eine Substanzlosigkeit von Arbeit; sie hat in der Gesellschaft keinen Wert und dient dazu den Schein zu wahren. Fünf Kategorien von Bullshit Jobs hat der Autor ausgemacht. Auch, wo von «strategisch» die Rede ist, wo standardisiert Zertifiziert wird, wo von Qualitätsmanagement und Führungsqualität, auch von Kompetenz und Exzellenz gesprochen wird, ist ein Indiz auszumachen, für etwas, das David Graeber als Bullshitisierung bezeichnet. Diese Formen von entfremdeter Arbeit zieht sich heute als Querschnittsmaterie durch alle Arbeitsbereiche. David Graeber behauptet, das Dilemma ist, dass das Verhältnis von Nützlichkeit und Bezahlung zusehends verkehrt wird.

FROzine hat sich mit der Soziologin Brigitte Aulenbacher zum Interview über das Buch Bullshit Jobs. Vom wahren Wert der Arbeit getroffen; David Graebers zivilisationskritisches Buch ist 2018 im Verlag Klett-Cotta, Stuttgart erschienen. Brigitte Aulenbacher lehrt an der JKU Linz und beschäftigt sich in ihrer Forschung unter anderem mit Care-Arbeit und Fürsorge. Letzten Herbst war Brigitte Aulenbacher bei der Eröffnung der in Wien neugegründeten Karl Polanyi-Gesellschaft dabei. Auch der Name Karl Polanyi wird im Interview thematisiert. Der Ökonom hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts in seinem Standardwerk «The Great Transformation» den Neoliberalismus beschrieben und wird heute wieder beforscht und diskutiert.

 

Wie frei ist die Freie Szene?

Ende Mai lud der Intendant des Landestheater Linz, Hermann Schneider, erneut zum kulturpolitischen Talk auf der Bühne der Kammerspiele. Wir bringen einige zentrale Aussagen on Air mit dem Verweis auf ein Kultur- und Bildung Spezial von Erich Klinger.

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