Der erste Teil des Märchens „Saids Schicksale” von Wilhelm Hauff (1802-1827) berichtet davon, wie der 18-jährige Said aus Balsora – heute Basra, die wichtigste Hafenstadt des Irak – von seinem Vater Abschied nimmt um die Haddsch nach Mekka anzutreten. Bevor Said die Reise antritt, teilt ihm sein Vater das Geheimnis seiner Geburt mit. Seine Mutter, die vor sechs Jahren starb, stand in Verbindung mit einer Fee, die Said bei seiner Geburt ein silbernes Pfeifchen um den Hals hängte, das sein Vater ihm nun übergab. Was es damit auf sich hatte, wusste auch der Vater nicht, nur, dass Said ihn erst mit Vollendung des 20. Lebensjahres hätte verlassen sollen. Said war hervorragend gebildet und verstand sich meisterhaft auf den Umgang mit Waffen, so dass sein Vater keine Bedenken hatte, ihn bereits im Alter von achtzehn Jahren auf die Haddsch zu schicken.
Zunächst passt auch alles ganz hervorragend, bis die Karawane von einer Räuberbande überfallen wird. Said erschlägt den Sohn des Anführers und wird zusammen mit anderen Reisegefährten gefangengenommen. Der Bandenführer lässt Said aber nicht töten, weil er sein Verhalten für ehrenhaft hält und indem er Said wie seinen getöteten Sohn in sein Zelt aufnimmt, zieht er sich den Unwillen seiner Bande zu. Schließlich kann er Said aber nicht mehr beschützen und will ihn von einigen seiner Männer durch die Wüste nach Hause begleiten lassen. Aber die wollen die Chance nutzen, ihn doch noch zu töten. Daran hindert sie allerdings der Eid, Said nicht zu töten, den sie der Bandenführer schwören lässt. Tatsächlich brechen sie den Eid auch nicht, hoffen aber darauf, dass Sonne und Schakale vollbringen, was ihnen ihr Anführer verwehrt hat.
Interessant und für das 19. Jahrhundert typisch ist das romantisch-mystifizierende Bild vom Orient, das Wilhelm Hauff da zeichnet. Und wir sind sie bis heute nicht ganz losgeworden, die wohlhabenden schachernden Kaufleute, die räuberischen in Clans organisierten Araber, den Ehrencodex, die Blutrache; und das alles in der unbekannten fremden Welt des Islam.
Zwar kommt die Musik mit dem Istambul Oriental Ensemble aus der Türkei, aber sie ist dennoch authentisch oriental, denn selbst ein ganzes Jahrhundert der von Kemal Atatürk eingeleiteten Europäisierung hat der orientalen Kultur bisher kaum geschadet.