133. radioattac, 22.08.05-PC

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Vom 18- 21. August fand in Schrems in der Waldviertler Schuhwerkstatt ein internationaler Regionalgeldkongress unter dem Motto „Das gute Leben ist möglich“ statt.

Seit Mai 2005 ist im Waldviertel eine neue Regionalwährung, der WALDVIERTLER, als Zahlungsmittel eingeführt. Das nahm Heini Staudinger, Seele und Motor der Waldviertler Schuwerkstatt, zum Anlass, diesen Kongress zu organisieren und dazu auch deutsche und Schweizer Regionalgeld-Organisationen einzuladen, um mit ihnen Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Wege in der Regionalwährungsarbeit zu suchen.

Den Waldviertler kann man in mehreren Ausgabestellen in Schrems, Gmünd oder Heidenreichstein kaufen, bzw. Euro auf Waldviertler umtauschen, und als Zahlungsmittel bei ortsansässigen Waldviertler Kaufleuten verwenden. Der Unterschied zwischen Euro und Waldviertler ist: Der Waldviertler ist wie ein Gutschein zum Einkaufen, er verliert jedoch pro Quartal 2 % von seinem Wert. Dadurch haben die Menschen Interesse daran, die Währung auszugeben und dies ermöglicht, den regionalen Wirtschaftskreislauf anzukurbeln, aber die Währung bleibt in der Region, weil nur regionale Geschäfte den Waldviertler als Zahlungsmittel akzeptieren. Denn € -Beträge, die an Lidl, Billa oder Spar gezahlt werden, verschwinden sofort aus der Region, die „dafür gebotenen“ wenigen prekären „Arbeitsplätze“ sind kein Gewinn für die Region.

HauptreferentInnen des Regionalgeldkongresses waren Univ.-Prof. Dr. Bernard Lietaer aus Belgien und Frau Univ.-Prof. Dr. Margit Kennedy aus Deutschland – die ExpertInnen schlechtlich auf dem Gebiet von Geldsystemen – , Univ.Doz. Dr. Erhard Glötzl, Vorstandsdirektor der Linz AG und der Unternehmens- und Kommunikationsberater Dipl.-Ing. Roland Spinola aus Deutschland.

Sie diskutierten über Fehler im System und gangbare Wege, Globalisierung und Regionalisierung in Balance zu bringen. Denn Euro und Dollar sind bei weitem nicht so stabil wie sie scheinen. Regionalgeld kann sich in Zukunft noch als nützliches Rettungsboot erweisen.

Das neueste Buch von Margit Kennedy und Bernard Lietaer zu diesem Thema heißt „Regionalwährungen, ein neuer Weg zum nachhaltigen Wohlstand“ ist bereits im Buchhandel erhältlich. Es ist eine Argumentationshilfe für Leute, die Regionalwährungen in die Wege leiten wollen, und eine Auflistung. welche politischen Wege es zur Durchsetzung ihrer Vorhaben gibt. Zu ihren weiteren Publikationen zum Thema Geld gehören u.a. „Geld ohne Zinsen und Inflation – ein Tauschmittel das jedem dient“ (1991) oder „Regionalwährungen“ (2004, gemeinsam mit Bernard Lietaer)

Die überraschend offenen Darlegungen von Insiderwissen des Ex-Bankers Bernard Lietaer sowie seine verheerenden Schlussfolgerungen zu Aussagen weltweiter Spitzenbanker bezüglich der Zukunftschancen des derzeitigen US$-basierten Finanzsystems werden wir Ihnen in einer unserer nächsten Sendungen präsentieren. Und wenn wir sagen „verheerende“, dann untertreiben wir.

Als Einstiegslektüre zu seinem Vortrag empfehlen wir jedem wärmstens sein Buch „Mysterium Geld“, in dem er sehr verständlich die Grundlagen unseres Geldsystems beschreibt.

Mehr zu unseren heutigen Inhalten finden Sie auf:
www.waldviertler-regional.at oder www.regionetzwerk.de.

GesalterInnen dieser Sendung: Judit Wlaschitz und Gerhard Gutschi.

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