Schauspiel in 5 Bildern. Bühnenbild: Florian Parbs. Regie: Stephanie Mohr. Dramaturgie: Andreas Erdmann. Premiere ist am 6. Dezember 2019 in den Kammerspielen.
Immer noch Sturm: Auf einer Heide im Jaunfeld steht ein Apfelbaum. An ihm hängen 99 Äpfel. Darunter eine Bank. Und auf dieser Bank ein Mann, der schicksalhaft mit dieser Landschaft und ihrer Geschichte verbunden ist. Er kommt davon nicht los. Bald kommen – mit dem typischen Jaunfeldschritt – seine Vorfahren auf den Platz. Sie sind noch jung, viel jünger als der Mann, der doch ihr Sohn ist oder ihr Enkelkind. All das mag ein Traum sein oder die Erinnerung an Dinge, die einmal erzählt und dann zu Träumen wurden. „Ihr Vorfahren ihr: Ihr macht mir ganz schön zu schaffen. Wann gebt ihr endlich Ruhe? Wie kommt es bloß, dass ihr fortwährend auftretet?“
Es ist Peter Handkes eigene Geschichte, die Geschichte seiner Mutter, einer Kärntner Slowenin, die sich im Zweiten Weltkrieg in einen Deutschen verliebte. Die Geschichte ihrer Familie und ihres Volkes, mit dem es die Weltgeschichte nicht besonders gut gemeint hat. Und die Geschichte des Widerstands, den die Slowen*innen gegen die Geschichte leiteten.
Dramaturg Andreas Erdmann im Gespräch mit Radio FRO über Peter Handkes „Immer noch Sturm“.