Ob jemand Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat und wie hoch diese bewertet werden, ist alleinige Aufgabe der AMS-Betreuer*innen. Mit 1. Juli 2020 wird sich das österreichweit ändern. Anlässlich des europäischen Datenschutztages am 28. Jänner haben wir uns mit dem Arbeitsmarktchancen-Assistenzsystem, auch AMS-Algorithmus genannt, auseinandergesetzt. Die Kritik von Datenschützern: Der Algorithmus könne diskriminieren, außerdem sei unklar, wie man in die drei Kategorien eingeteilt werde, so Andreas Czak von epicenter.works. Im Gegenteil, dem AMS gehe es um effizientere Förderung, sagt die Landesgeschäftsführerin des AMS Salzburg, Jaqueline Beyer. Beide hört ihr bei uns in unerhört!.
Die 5. Gewalt! Plattformen und das Geschehen Online sind Teil unseres Alltags, privat und auch im Arbeitskontext. Auf Facebook und Youtube z.B. hinterlassen und erzeugen wir mit jedem Klick Spuren und Daten. Datafizierung beschreibt diesen Prozess und auch kleinere Teilprozesse, wie die Speicherung, Auswertung und Weiterverarbeitung der Daten-Informationen. In dem Workshop „Hände weg von unseren Daten“ veranstaltet von COMMIT, der Ausbildungsorganisation der Freien Medien Österreichs, kommen diesen Mittwoch und Donnerstag Expert*innen zusammen, um darüber zu informieren und zu diskutieren. Susi Huber war dort und hat mit Jeffrey Wimmer, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Augsburg, darüber gesprochen, unerhört! bringt einen Auszug aus diesem Interview. Und auch einen Eindruck von der Podiumsdiskussion gestern Abend im KunstQuartier gibt es: wir hören in die Abschlussstatements von Herbert Gnauer von epicenter.works und Martin Wassermair von dort.tv hinein.
Mind your steps online! Eine Sendung von Susi Huber und Mirjam Winter, Moderation Mirjam Winter.
Sehr geehrter Herr Mair,
vielen Dank für die umfassende Rückmeldung! Wir planen ein Follow-up zu dem Thema und werden uns gerne dazu melden!
Beste Grüße aus der Radiofabrik,
Mirjam Winter
Danke für die Sendung!
Leider kommen wieder einmal nicht die Betroffenen selbst bzw. deren Organisationen zu Wort.
Was unter geht: Nach Arbeitsmarktservicegesetz hat der/die Berater*in „Förderungen“ (AMS-Maßnahmen) in jedem EINEZFALL konkret zu begründen, der Algorithmus dient aber auch dazu, genau das auszuhebeln. Wer in die unterste Kategorie fällt, soll z.B. keine Asubildugnskurse mehr bekommen!
Ebenso wird nicht erwähnt, dass Daten über Arbeit Suchende strukturierter erfasst und ausgewertet werden und auch „sensible Daten“ wie über ethnische herkunft in den AMS-Algorithmus einfließen, was gegen die EU DSGVO verstößt.
Aktive Arbeitslose steht Euch gerne mit dem über Jahre gesammeltem wissen zur Verfügung!
Wir haben übrigens über den GLB Salzburg einen Antrag in die Vollversammlung der AK Salzburg eingebracht, der von den Sozialdemokraten abgewimmelt wurde …
https://www.aktive-arbeitslose.at/gewerkschaften_und_ak/stellungnahme_zum_antrag_nr_43_des_glb_betreffend_nein_zum_ams_algorithmus_menschen_sind_keine_sortierobjekte.html
https://www.aktive-arbeitslose.at/forderungen/nein_zum_ams_algorithmus_menschen_sind_keine_sortierobjekte.html
Vielleicht könnt Ihr da noch einen weiteren Beitrag machen?
Sehr geehrter Herr Mair,
vielen Dank für die umfassende Rückmeldung! Wir planen ein Follow-up zu dem Thema und werden uns gerne dazu melden!
Beste Grüße aus der Radiofabrik,
Mirjam Winter