Ziviler Ungehorsam ist das Bindeglied zwischen Extinction Rebellion (XR) und der Besetzung der Hainburger Au im Jahr 1984. Birgit Schacht hat beides miterlebt: Den beharrlichen, aber friedlichen Protest, der XR 2019 weltberühmt gemacht hat, und die Aubesetzung, die ein Kraftwerk verhindert und das österreichische Demokratie-Bewusststein gestärkt hat. Sie spricht mit der jungen XR-Aktivistin Martha Krumpeck über jenen Moment, in dem die Stimmung kippt und die Politik die Forderungen einer Bewegung plötzlich nicht länger ignorieren kann und darüber, wie der Kampf gegen die Klimakrise nach den tiefgreifenden Veränderungen durch das Coronavirus geführt werden sollte. Tine Bazalka moderiert.
Martha Krumpeck
Martha Krumpeck, 28, hat in Wien Molekularbiologie und Medizin studiert und sich tief in die Wissenschaft zu Klimakrise und ökologischem Kollaps eingelesen. Was sie dort fand, hat sie so schockiert, dass sie ihre Pläne zu Diplomarbeit und Berufseinstieg nach hinten verschoben hat, um sich mit aller Kraft dem dringenderen Problem zu widmen. Hauptsächlich engagiert sie sich deshalb bei Extinction Rebellion (XR), daneben noch bei Fridays for Future Wien. Abseits von Klima und Umwelt setzt sie sich seit Jahren im Vorstand von TransX für die Rechte von Transgender-Personen ein.
Birgit Schacht
Birgit Schacht, 55, hat 1983 kurz vor der Matura die Schule abgebrochen, um sich der Protestbewegung gegen ein Donaukraftwerk bei Hainburg anzuschließen. Später zeichnete sie für die Kommunikation des World Wildlife Fonds (WWF) verantwortlich, hat sich als Selbstständige dem ökologischen Fußabdruck und der Vernetzung von NGOs verschrieben und war einige Jahre Nachhaltigkeits-beauftragte des ORF. Seit 2019 engagiert sich Birgit bei Extinction Rebellion (XR).