ANDI 120 – 24. April 2020: COVID 19 und Undokumentiert Arbeitende, Geflüchtete, Transgender-Personen, … + Nachruf auf Richard Wadani

Podcast
ANDI – der andere Nachrichtendienst von ORANGE 94.0
  • 00-ANDI-20200424-GesamteSendung
    29:00
  • 01-ANDI-20200424-UndokCorona-ChristinaPichler
    02:31
  • 02-ANDI-20200424-GrenzenAuf-GesundheitFuerAlle-SolidaritaetMitHungersteikenden-GerhardKettler
    10:15
  • 03-ANDI-20200424-TransX-JohannaPauls
    07:14
  • 04-ANDI-20200424-GrupYorumHungerstreik-GerhardKettler
    00:46
  • 05-ANDI-20200424-WUK-FZ-GerhardKettler
    01:03
  • 06-ANDI-20200424-NachrufAufRichardWadani-GerhardKettler
    05:09
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30:01 min
Trans Day of Rememberance, Awareness-Standards und FLINTA*-Fußball: ANDI 309
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30:08 min
Rotlicht-Festival für Fotografie, Diskriminierungsschutz und Antiosteuropäischer Rassismus : ANDI 308
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25:06 min
Protect the Protest, US-Wahl und Deserteursgedenken: ANDI 306
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30:00 min
Preis für Letzte Generation: ANDI 307
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29:19 min
Leerstand, ein besetzter Acker und Meinungsfreiheit: ANDI 305
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30:40 min
Protest-Mural, Welthungertag und Personalnot an den Pflichtschulen: ANDI 304
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30:05 min
Internationaler Mädchentag und eine barrierefreie Akademie: ANDI 303
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30:17 min
ANDI Spezial: Nationalratswahlen 2024 - Klima, Zivilgesellschaft und Afrikapolitik
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25:55 min
ANDI Spezial: Nationalratswahlen 2024 - Klima, Zivilgesellschaft und Afrikapolitik
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47:30 min
Unterstützungserklärungen und Parteien

Heute in unserem Nachrichtenmagazin ANDI auf Radio ORANGE 94.0:
| Arbeiten ohne Papiere in der Corona-Krise
| Antirassistische Protestspaziergänge bei Wiener Abschiebegefängnissen
| Transgender-Personen in Zeiten der Corona-Krise
| Kurznachrichten|
| Nachruf auf den Deserteur Richard Wadani

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Arbeiten ohne Papiere in der Corona-Krise

Christina Pichler sprach darüber mit Vina Yun von UNDOK – Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender

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Antirassistische Protestspaziergänge bei Wiener Abschiebegefängnissen: „Schubhaft abschaffen, Grenzen abschaffen …“

Auffällig viele Spaziergänger*innen, rund 30, waren am Sonntag, dem 19. April, bei Wiener Abschiebegefängnissen mit Tafeln und Transparenten unterwegs, auf denen Texte wie diese standen: „Solidarität mit den Hungerstreikenden in der Schubhaft“, „LagerSchliessen“, „Leave No One Behind“, „Grenzen auf“, „Stop Deportation“, „Seebrücke Wien“ …
Eine Person, die uns zufällig sowohl vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände als auch vor dem Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel begegnete, erklärte Gerhard Kettler das verstärkte Auftauchen antirassistischer Spaziergänger*innen.

Die angesprochene Aufforderung zur Schließung der Einrichtungen durch die zuständigen Behörden findet sich auf der Website https://gesundheitfueralle.noblogs.org und einen weiteren Bericht über den Solidaritätsspaziergang gibt es auf https://solidaritaetmachtgesund.noblogs.org

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Transgender-Personen in Zeiten der Corona-Krise

Darüber sprach Johanna Pauls mit Alexa Michel Schwarz von TransX

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Hungerstreik von Grup-Yorum-Mitgliedern in der Türkei

In der Türkei befinden sich inhaftierte Mitglieder der regimekritischen Musikgruppe Grup Yorum seit fast einem Jahr im Hungerstreik, um das Recht auf freie Meinungsäußerung einzufordern und sich der Repression in der Türkei zu widersetzen. Zwei von ihnen gingen vom Hungerstreik in ein Todesfasten über. Am 3. April starb dabei die Sängerin Helin Bolek. Der Gitarrist Ibrahim Gokcek befindet sich in lebensbedrohlichem Zustand. Ebenso der Aktivist Mustafa Koçak, ein Gefangener in Izmir, der auf Grund falscher Behauptungen eines Informanten zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden ist. (Aktualisierung: Wie wir erst nach der Sendung erfuhren, ist Mustafa Koçak in der Nacht auf den 24. April verstorben.)

Die Mitglieder von Grup Yorum fordern:

  • Aufhebung der Konzertverbote
  • Freilassung der inhaftierten Mitglieder
  • Aufhebung der Klagen und Haftbefehle
  • Stopp der Razzien im Idil-Kulturzentrum in Istanbul.

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Haus- und Hofversammlung gegen WUK-Mietvertrag

Im Februar berichteten wir in ANDI, dass zwischen der Stadt Wien und dem WUK ein Mietvertrag abgeschlossen werden sollte. Wie berichtet, befindet sich in der ehemaligen Lokomotivfabrik und späteren Schule an der Währinger Straße seit bald 39 Jahren aber nicht nur das WUK, sondern auch das FrauenLesbenMigrantinnenMädchenzentrum, das FZ. Das FZ lehnt den Mietvertrag ab, wird von der Stadt Wien aber nicht als eigenständige Bestandsnehmerin anerkannt.
Die Entscheidung, ob das WUK den Mietvertrag unterschreibt, sollte in einer Generalversammlung der WUK-Mitglieder getroffen werden. Diese Generalversammlung fand aber wegen der COVID-Krise nicht planmäßig statt.
Und nun soll angeblich der Mietvertrag ohne Beschluss der Generalversammlung unterschrieben worden sein, schreibt das FrauenLesbenMigrantinnenMädchenzentrum.
Das will das FZ nicht hinnehmen. und lädt zu einer Haus­ und Hof­Versammlung am Sa 2. Mai, 18h ein, im WUK „zu ebener Erde“ und in den Räumen rund um die Stiege 6; mit 2 m Abstand, Schutzmasken und Megafonen.

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Wehrmachtsdeserteur Richard Wadani ist tot.

Eine Stimme, die in unserer Berichterstattung besonders rund um den 26. Oktober immer wieder auf Radio Orange zu hören war, ist verstummt. In der Nacht vom 18. auf den 19. April 2020 starb der Deserteur Richard Wadani in seinem 98. Lebensjahr. Als junger Mann wollte er nicht für das nationalsozialistische Regime kämpfen. 1944 gelang ihm an der Westfront die Desertation.

Richard Wadani setzte sich – in den letzten Jahren unterstützt vom Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ – bis an sein Lebensende für die Anerkennung von Wehrmachtsdeserteuren ein. Seit 2002 finden jährlich Gedenkveranstaltungen an jenem Ort in Kagran statt, wo in den Kriegsjahren Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz hingerichtet worden waren. Erst 2009 wurden sie von der Republik Österreich rehabilitiert. Erst 2014 wurde am Ballhausplatz das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz eröffnet.

Richard Wadani ist tot. Seine Botschaft müssen wir am Leben erhalten.

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Das war ANDI, der alternative Nachrichtendienst auf Radio Orange 94.0.
Mitgearbeitet haben heute

Gerhard Kettler,
Johanna Pauls und
Christina Pichler.

Nächste Woche entfällt ANDI wegen einer MAYDAY-Sondersendung auf Radio Orange.
Die nächste Ausgabe von ANDI gibt es daher erst wieder in 14 Tagen, wieder am Freitag um 17 Uhr.
Auf Wiederhören.

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