zu Gast bei IPPH sind Erzsebet Matthes und Tobias Buchner
Christian Kogler spricht mit Erzsebet über den Schwerpunkt und mit Tobias darüber wo Österreich im internationalen Vergleich bez. Inklusiver Bildung steht. Tobias beschreibt die Unterschiede zu anderen Ländern in bildungspolitischer und schulpraktischer Hinsicht und erläutert wo die Herausforderungen in der Gegenwart und für die Zukunft liegen. Aus seiner Forschungspraxis leitet er ab, wie Forschungsinitativen geplant werden müssen, um die nötigen Daten für eine qualitätsvolle Analyse und eine darauffolgende bildungspolitische Umsetzung sicherzustellen.
Ich verstehe die Aufregung nicht ganz. Wenn man sich den Beitrag bis zum Ende anhört, so kommt sehr deutlich heraus, welche qualitativen Probleme hinter den quantitativen Zahlen stecken. Ich habe auch keine Passage von mir gefunden, in der das österreichische Bildungswesen als vorbildlich bezeichnet wird. In dem Beitrag geht es nicht um die Bewertung der aktuellen Bildungspolitik, sondern um Zahlen im internationalen Vergleich, deren Aussagekraft, wie bereits erwähnt, kritisch hinterfragt werden muss.
Ich finde die “diplomatische Sprache” befremdlich. Fakt ist: Österreich ist mit Sicherheit kein Vorbild im Bildungswesen ist. Mit dem türkisen Bildungsminister Faßmann rudern wir zurück in die Vergangenheit, “Leistung” ist wieder “das” zentrales Element, und anstatt Sonderschulen abzuschaffen, wie es in der UN Behindertenrechtskonvention definiert ist, werden in Österreich neue Sonderschulklassen eingerichtet.
Es klingt gut, wenn die Zahl 61% für inklusiv beschulte Kinder mit einer Behinderung auf den Tisch gelegt werden kann, aber was bedeutet den das in Wirklichkeit? Meistens sind die I-Klassen doch nur N-Klassen. “N” für nebeneinander.
“Inklusive” wird eine Gesellschaft erst dann, wenn die “Nichtbetroffenen” es als Wert für sich entdecken. Dazu wird es mehr brauchen, mehr als eine diplomatische Sprache in einem politisch voll verfilzten Bildungssystem!