143. radioattac, 31.10.05-PC

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1.)Suplicy – Grundeinkommen

Vergangene Woche wurde in unserem Beitrag über das Grundeinkommen von Beatrice Achaleke die Frage aufgeworfen, wie, bzw. ob ein Grundeinkommen in den Ländern des Südens überhaupt funktionieren könnte.
Eine Antwort gibt uns Senator Eduardo Suplicy, der seit einigen Jahren in Brasilien als Abgeordneter der Arbeiterpartei – PT – in der Regierung ist. Dort wurde das Gesetz zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens unterzeichnet – und als erste Stufe das „Bolsa Familie-Programm“ eingeführt. Bis Mitte nächsten Jahres werden 11,2 Mio Familien, bzw. ca. ¼ der Bevölkerung Brasiliens diese Art der Unterstützung von ca. 75,- € / Monat für arme Familien bekommen. –
Doch grundsätzlich geht es um ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Menschen in Brasilien, denn die Vorteile liegen auf der Hand:
-) all die Bürokratie der Kontrollen können beseitigt werden
-) alle Formen von Stigma und Scham, die damit verbunden sind, dass Menschen deklarieren müssen, wie hoch oder wie niedrig ihr Einkommen ist, werden eliminiert,
-) es gibt keine Abhängigkeiten mehr, die in Arbeitslosigkeit und in die Armutsfalle führen und
-) niemand braucht mehr Angst vor Vagabunden und Kriminellen zu haben.
Wenn Menschen ein Basiseinkommen haben, dann können sie auch Nein sagen zu unlauteren und erpresserischen Jobangeboten und ihr Leben in Würde und Freiheit führen. Davon ist er
überzeugt.

2.) Arbeitslosenkongress

Wien ist eine Kongress-Stadt. Auch der anderen Art – nämlich die der gesellschafts- und neoliberalismuskritischen.
Nur eine Woche nach dem Grundeinkommenskongress fand am 15. und 16. Oktober in Wien der Erste Österreichische Erwerbs- bzw. Arbeitslosenkongress statt. Der Kongress wollte keine ExpertInnenmeinungen präsentieren, sondern ganz konkret Sprachrohr für viele von der Arbeitslosigkeit betroffene Menschen sein. Renate, eine der Teilnehmernnen, brachte das Anliegen vieler Arbeitsloser auf den Punkt.

Mehr Informationen für InteressentInnen, die sich vielleicht an der Arbeit des Vereins Arbeislosensprecherin beteiligen wollen, finden Sie auf der Homepage www.arbeitslosensprecherin.at. Wir empfehlen Ihnen auch die Lektüre der Homepage www.geldlos.at bzw. www.streifzuege.org.

3.) „Blumen aus Galiläa“ 2

Letzte Woche hat Judith Sauer von attac-Österreich in einem Interview erklärt, warum das Buch „Blumen aus Galiläa“ von Israel Shamir antisemitisch ist. Wir haben den promedia-Verlag dazu aufgefordert, auf die Kritik von Judith Sauer zu reagieren und Hannes Hofbauer, der Chef von promedia, hat sich dazu bereiterklärt.

Mitarbeit: Judit Wlaschitz, Angelika Hofmann, Gerhard Gutschi und Hannes Knierzinger

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