1. Attac-Statement vom 29.05.2020: Die EU-Kommission hat am Mittwoch, 27.5., ihren Plan zum Aufbau nach der Corona-Krise vorgestellt. Für das globalisierungskritische Netzwerk Attac ist der Plan keine angemessene Antwort auf die aktuelle Krise. Der Vorschlag ändert nichts an den strukturellen Problemen der EU und der Eurozone. Mit dem “Europäischen Semester” droht eine weitere Verschärfung neoliberaler Politik. Attac für EZB-Staatsfinanzierung und Lastenausgleich von den Reichsten.
2. Wer einen Blick auf die aktuelle Lage in den USA wirft wird feststellen: da gibt es ein Problem. Ein Problem, das nicht erst gestern entstanden ist, sondern eines das immer schon da war und nie gelöst wurde. Mitschuld am nach wie vor herrschenden Rassismus könnte eine kaum vorhandene Aufarbeitung der kolonialen Gräueltaten in unserer (eigentlich sehr unmittelbaren) Vergangenheit sein. Über die Kolonialisierung, Sklavenhandel und Rassentrennung ist noch lange kein Gras gewachsen, man sollte sich dieser Schuld am Leid eines großen Teiles der Welt bewusst werden und verstehen, dass unsere westlichen Länder nur aufgrund der Ausbeutung anderer reich sind. Und auch nach der Dekolonialisierung bestehen dieselben Macht- und Ausbeutungsverhältnisse weiter, nur subtiler.
3. Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke wurde am 1. Juni 2019 mit einer Schusswunde im Kopf auf der Terasse seines Hauses gefunden. Etwas mehr als ein Jahr später, am 16. Juni 2020, begann der Prozess gegen den Tatverdächtigen Stephan E. und seinen mutmaßlichen Komplizen Markus H. Der Prozessbeginn ist für uns Grund uns den tragischen Mordfall aus dem letzten Jahr nochmals vor Augen zu führen.
Redaktion: Veronika Ritter, Laura Hörner