FROzine Redakteurin Astrid Dober spricht mit VGT-Obmann und Tierrechtsaktivist Martin Balluch über die Auswirkungen von Vollspaltenböden und bringt ein Interview mit einer Aktivistin, die bei der Aufdeckung eines Vollspaltenbodenbetriebs dabei war.
Die Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger erarbeitet gerade zusammen mit dem Tierschutzminister Rudolf Anschober eine Reform der Verordnung zur Schweinehaltung. Mit mehreren Aktionen versucht der VGT die Problematik der Vollspaltenböden aufzuzeigen und sich für eine Verbesserung einzusetzen: Kreideaktionen vor Landwirtschaftskammern, 24 Stunden Liege-„test“ auf Vollspaltenboden von Aktivist*in, Kundgebungen, Demonstrationen und Aufdeckungen von Betrieben. Dazu Martin Balluch: „Skandale wie dieser zeigen, wie schlecht diese Verordnung momentan ist. Jetzt sofort müssen Verbesserungen her. Schluss mit dem Vollspaltenboden ohne Stroheinstreu! Die Tiere brauchen, wie es die EU-Mindestrichtlinie vorsieht, einen physisch angenehmen Liegebereich. Und der kann wohl nur weich, trocken und eingestreut sein. Keine Tricks mehr mit Vorzeigeställen und regional Blabla. Die Bevölkerung erwartet sich eine Schweinehaltung, die deutlich besser als die EU-Mindestanforderungen ist. Jetzt muss sie endlich kommen!“
Skandal-Schweinefabrik aufgedeckt
Der Schweineschlachthof Berger-Schinken wirbt mit besonderem Tierwohl und regionaler Schweinemast. Dafür ist auf der Webseite sogar ein Betrieb mit Foto präsentiert, der einen Vorzeigestall mit Stroheinstreu für etwa 200 Schweine führt. Doch in den beiden Fabriksgebäuden desselben Betriebs dahinter vegetieren eta 2.000 Schweine auf einem verdreckten Vollspaltenboden ohne jede Stroheinstreu dahin. Aktivistin Bine erzählt in einem Interview, wie der Zustand in dieser Schweinefabrik so ist, welche Auswirkungen das auf die Schweine hat, über die Legalität dieser Tierfabrik und wie der Betrieb selbst auf Protest reagiert.