« Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen » – Selten wird ein afrikanisches Sprichwort so oft zitiert, um dann so wenig ernst und für bare Münze genommen zu werden. In dieser Sendung geht es nicht primär um die Frage wie wichtig die Bildung für die Herausbildung neuer Dörflichkeit ist – obwohl dies unbestritten eine der Hauptthesen der Sendereihe ist. Nein umgekehrt: die Sendung stellt die Frage, wie überhaupt in einer Realität, die das Prinzip Dorf abgeschafft hat, die Menschen in Kleinfamilien samt Kinderverwahranstalten namens Schule und Kindergarten voneinander trennt, vernünftige Bildung möglich sein soll. Vermutlich eher nicht, so die trockene Behauptung. Es geht um die Dörflichkeit, den dörflichen Raum als jene elementare Umgebung, in der wir tatsächlich für das Leben leben können. Die These ist nichts weniger als: Das Dorf ist die optimale Umgebung für menschliche Entwicklung. Und wenn es uns abhanden gekommen ist, dann müssen wir es neu erfinden.
Wieder habe ich zwei Menschen, die das nicht nur wissen, sondern auch ins Tun gekommen sind, vors Mikro gebeten und eine sehr dichte Sendung voller überraschender Argumente und Beispiele zusammenbekommen. Zwei PionierInnen, Florence Holzner vom Colearning Wien und Martin Hollinetz von OTELO und OTELO eGen, die Zeugnis ablegen und Lust machen auf ein anderes Lernen, ein Lernen in der Begegnung der Generationen, der gegenseitigen Hilfe und mithilfe von Strukturen, die uns und unseren Kindern ein sicheres Umfeld für Entdeckungsreisen und menschliche Begegnungen eröffnen. Das Lernen, sagt Marshall McLuhan, ist schon längst wichtiger geworden als die Arbeit, weil es uns beständig herausfordert zu entdecken wie Dinge besser zu machen sind, und uns zu produktiven Gestaltern unserer Welt macht.
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Willkommen im Globalen Dorf 12 – Das Dorf als Campus
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Willkommen im Globalen Dorf