Gast bei Ernst Gansinger in der Sendung vom 1. Oktober war Univ.-Prof Dr. Michael Rosenberger von der Katholischen Privat-Universität Linz. Sein Fach ist die Moraltheologie. Kurz vor dem Gedenktag des hl. Franziskus (4. Oktober), der auch „Welttierschutztag“ ist, sprachen wir über die Beziehung Mensch – Tier.
Gerade für ältere Menschen ist ein Tier oft der treueste Freund, andererseits geht die Gesellschaft vielfach brutal mit Tieren um. Tiere werden ge- und benutzt. Die Schöpfungsethik hält den Menschen aber dazu an, in den Tieren nicht nur den Nutzen zu sehen, führte Prof. Rosenberger aus. Politik, Produzenten, Handel und Konsumenten sind gefordert, den Tieren, die Teil der Schöpfung sind, die daraus begründete Würde zu geben. Massentierhaltung und Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion beachten diese Schöpfungslogik viel zu wenig. Möglichst billig zu produzieren und zu konsumieren, lässt die Tiere auf der Strecke bleiben. Der Weg heraus? – Weniger Fleisch essen, dafür qualitativ höherwertiges und dafür auch bereit sein, mehr zu bezahlen. -Rosenberger wies darauf hin, dass das erste Fließband in der Geschichte der Warenproduktion nicht für die Herstellung einer Sache, sondern zur Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA in einem Schlachthof in Betrieb genommen worden ist.
Die Schöpfung ist eins und geht als eins in die Vollendung, leitet Prof Rosenberger aus Bibelstellen ab und antwortete auf die Frage, ob Tiere auch in den Himmel kommen (auch wenn wir vielen von ihnen auf Erden die Hölle bereiten), er glaube an einen Miteinander-Himmel.
Fotografin: Suzy Stöckl; © Rosenberger