Marsch fürs Leben Demonstration, Gegenkundgebungen, Verschärfung des Abtreibungsverbots in Polen ++ Gedenkveranstaltung für Deserteure am 26.10.2020 ++ Alireza Daryanavard – Nestroypreis Nominierter ++ Obdachlosigkeit und Corona ++ Die geplante Novelle des Studiengesetzes und Kritik daran ++ Nachruf Dora Schimanko
Marsch fürs Leben Demonstration, Gegenkundgebungen, Verschärfung des Abtreibungsverbots in Polen
Samstag, den 17. Oktober 2020, fand in Wien der jährliche Marsch fürs Leben statt. Unter dem Motto „Kinder, Schützen, Frauen unterstützen und Abtreibung hinfällig machen“ gingen rund 2.000 Menschen auf die Straße. Die selbsternannten Lebens-Schützer*innen demonstrierten gegen Abtreibung und für das Leben ungeborener Kinder.
Mehrere Initiativen organisierten feministische Gegenkundgebungen und eine Medienaktion. Sie fordern einen legalen, flächendeckenden und kostenlosen Zugang zu Abtreibungen und betonen die Wichtigkeit der Selbstbestimmung der Frau.
In Polen erklärt das Verfassungsgericht Mitte Oktober 2020 Abtreibungen bei Fehlbildung für illegal. Seither finden dort regelmäßig Demonstrationen gegen die Verschärfung statt. Dienstag fand deshalb auch eine Mahnwache am Platz der Menschenrechte in Wien statt. Wir waren vor Ort und haben genauer nachgefragt.
Beitragsgestaltung: Luisa Niemann und Magdalena Grunt
Gedenkveranstaltung für Deserteure am 26.10.2020
Am Deserteurs-Denkmal am Ballhausplatz und im Donaupark fand die vom Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ organisierte Gedenkveranstaltung „Nie wieder Gleichschritt“ im Gedenken an die Desserteure statt. Positive Nachricht war dabei die Information, dass in Klagenfurt eine Kaserne nach dem im April 2020 verstorbenen Deserteur Richard Wadani umbenannt wird.
Beitragsgestaltung: Arina Bychkova
Alireza Daryanavard – Nestroypreis Nominierter
Alireza Daryanavard ist im Iran geboren und aufgewachsen, seit 2014 lebt er in Österreich. Er ist Theaterschaffender und wurde für den Nestroypreis nominiert, als bester männlicher Nachwuchs für das von ihm getextete und inszenierte Stück „Blutiger Sommer“. Premiere des Stücks war im Februar, im WerkX-Petersplatz. In diesem Stück geht es um Massenhinrichtungen politischer Gefangener im Iran in den 80er Jahren. Der Künstler selbst musste nach der Gründung eines Untergrundtheaters aus dem Iran flüchten. Er lebt nun in Wien als Autor, Schauspieler, Regisseur und Musiker. Der Musikbeitrag am Anfang des Beitrags ist aus dem Stück „Ein Staatenloser“ und wurde von Alireza Daryanavard zur Verfügung gestellt. https://www.alireza-daryanavard.com/aktuel
Beitragsgestaltung: Anita Pitsch
Obdachlosigkeit und Corona
Mit dem 28. Oktober 2020 startet das 11. Winterpaket der Stadt Wien. In diesem Jahr gibt es einige Erneuerungen: Notschlafplätze werden aufgestockt, die Unterkünfte besser aufgeteilt, um auch die Abstands- und Hygienemaßnahmen einhalten zu können und es wird auf einen 24-Stunden-Betrieb umgestellt. Was dieses neue Winterpaket beinhaltet und was Obdachlosigkeit in Zeiten von Corona bedeutet, hat ANDI-Redakteurin Christina Pichler mit einer Mitarbeiterin des Winterpakets besprochen.
Beitragsgestaltung: Christina Pichler
Die geplante Novelle des Studiengesetzes und Kritik daran
Laut Medienberichten soll eine Novelle des Studiengesetzes kommen. Diese sieht unter anderem Leistungsnachweise und Einschränkungen bei der STEOP vor. Kritik kommt vor allem aus den linken ÖH-Fraktionen.
Beitragsgestaltung: Alice Baumgartner
Nachruf Dora Schimanko
Die Zeit steht bekanntlich nicht still; darum ist es äußerst wichtig Zeitzeugen und Zeitzeuginnen einen Raum zu bieten. Dora Schimanko war eine von ihnen. Sie verstarb am 24.10.2020 im Alter von 88 Jahren. Sie hinterließ jedoch u.a. ihr Buch Warum so und nicht anders: die Schiffs – eine Familie wird vorgestellt. In diesem kann nachgelesen werden, wie viele Menschen aus ihrer Familie nachhaltig unser Dasein prägen, ohne dass uns das bewusst ist. Doch Dora Schimanko kam nicht nur aus einer spannenden Familie, sondern engagierte sich selbst dafür diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Beitragsgestaltung: Christina Pichler