Wie lässt es sich erklären, dass einigen Tieren als Individuen einerseits Sympathien entgegengebracht wird, Menschen sie als Ausdruck ihrer “Tierliebe” um sich haben und mit ihnen zusammenleben wollen – während gleichzeitig andere Tiere erbarmungslos millionenfach der Verwertung in Schlachthäusern unterworfen werden? Die Psychologin und Aktivistin Melanie Joy benennt diese widersprüchliche Ideologie als “Carnism” und erzählt im Interview, durch welche Strategien des Ignorierens und Rechtfertigens gelernt wird, die alltägliche gesellschaftliche Gewalt des Fleischessens als normal, natürlich und notwendig zu betrachten.
Verwandtes Sendungsthema: Auch Renate Brucker bezieht sich in ihrer Analyse des “carnivoren Bias” in den Sozialwissenschaften auf das Konzept Carnism.