An seinem Geburtstag am 15. April 2013 ist der indigene Lehrer und politische Aktivist Alberto Patishtán seit 4.686 Tagen in Mexiko in Haft gesessen, verurteilt in einem mehr als unregelmäßigen Verfahren für den Mord an acht Polizisten. Im Herbst vorigen Jahres gab es Hoffnung, dass der Oberste Gerichtshof sich seines Falles annehmen würde, dieser erklärte sich jedoch für nicht zuständig und verwies den Fall an das Gericht in Tuxtla Gutierrez, der Hauptstadt von Chiapas – weitere Monate vergingen.
Nun naht der Termin, an dem durch das Gericht in Chiapas über die Wiederaufnahme des Falls des Zapatisten entschieden werden soll.
Aus diesem Anlass senden wir eine Sendung der Mexiko Plattform Salzburg über Albertos Fall und seine Gefangenenorganisation ‘La Voz del Amate’, um auf das Schicksal und den Widerstand der indigenen Gefangenen in Chiapas/Mexiko aufmerksam zu machen.
auf Deutsch und Spanisch / en Alemán y Español
Update: Ende Oktober 2013 wurde Alberto Patishtán nach mehr als dreizehn Jahren Haft freigelassen – nicht per Entscheid einer juristischen Instanz sondern durch eine persönliche Begnadigung durch den mexikanischen Staatspräsidenten Enrique Peña Nieto, ermöglicht durch eine unmittelbar vorangegangene Reform des Strafgesetzbuches. O-Ton Patishtán: “Hier endet nicht der Kampf – hier beginnt er.”