Charlie Parker zum 100er

Podcast
Glasperlenjazz
  • Charlie Parker_100 Geburtstag_Ueberlaenge
    78:59
audio
53:56 min
Jazz and Wine of Peace / Cormons 2024
audio
56:30 min
Cello trifft auf Saalfelden
audio
53:58 min
44. Jazzfestival Saalfelden von 22.08.- 25.08.2024
audio
54:19 min
Irene Schweizer 1941-2024
audio
54:00 min
Hast Du das Licht gesehen?
audio
54:23 min
Glasperlen - SongContest
audio
53:57 min
Breaking News
audio
54:12 min
Schatzsuche unter E und F
audio
3 h 13:33 min
120 Jahre Jazzmoderation
audio
53:52 min
Fundstücke in D und E
Am 29. August 1920 ist einer der genialsten Jazzmusiker ever zur Welt gekommen, um sein Wesen und auch Unwesen zu treiben, und kaum einen davor bestehenden Stein nicht in 100 kleine zu zerhacken.

Die Rede ist von Charlie Parker der vor seinem Ableben seines so kurzen Lebens sogar im nach ihm benannten „Birdland“ in Big Apple nicht mehr erwünscht war, der Jahrzehnte danach noch immer nicht wirklich die ihm zustehende breite Anerkennung genoss, denn ein immer unzuverlässigerer Junkie, Alkoholiker, Frauenheld war nicht wirklich das Vorbild für eine Generation, die nach WW2 die geschäftlichen Charts in lichte Höhen trieb und die USA als Nabel der Welt propagierte. Das ging natürlich auch damals schon an großen Teilen der schwarzen, substanziell benachteiligen Bevölkerung zum großen Teil spurlos vorüber ( woran sich auch heute noch im Kern nicht wirklich viel verändert hat). Und so wuchs Charlie Parker als Sohn eines Alkoholikers auf, der seine Familie verließ als Charlie gerade mal 11 war und der dafür verantwortlich war das Charlie dann nach Kansas ging, als er 17Jahre alt war. Wenig erbaulicher Anlass dafür war das Ableben von Herrn Parker sen. , der durch das Messer einer Prostituierten sein wenig rühmliches Ende fand. Seit seinem dreizehnten Lebensjahr war Charlie selbst dann im Kontakt mit Drogen und gröbsten Mengen an Alkohol, was neben einem teilweisen psychotischen Geisteszustand auch die Diagnosen Herzinfarkt, Magenkrebs,  Lungenentzündung und Leberzirrhose auf die Todesbestätigung des 35-jährigen brachte.

Und doch sollte er in nur rund zehn Jahren zum größtem musikalischem Genie des Jazz und zu einem der vielleicht drei oder vier wichtigsten Innovatoren des Jazz bis in die Jetztzeit avancieren.

Charlie, der von seiner Mutter ein mit Klebstoff und Klebeband zusammengepicktes Plastiksax bekam, spielte bald in Bands mit. Seine Versuche als Solist arteten aber gerne in Lachnummern unter Mitmusikern aus. Darauf zog er sich beleidigt zurück und begann exzessiv zu üben. Er selbst erzählt, wie er mehrere Jahre lang (!)zwischen 12 und 15 Std lang TÄGLICH geübt hatte.

Was musikalisch passierte, war, dass er den vorherrschenden, bereits musikalisch schwer überholten und kommerziell gewordenen Swing mit seinem Spiel in tausende Teile zuschmetterte.

Ich kann ihm nur nachträglich danken. Wieviel dünner wäre denn die aktuelle Jazzwelt ohne diesen Großmeister.

Deja un comentario