Muslimische Jugendkulturen – zwischen Religion, Nationalismus und Popkultur

Podcast
FROzine
  • 2021_02_09_FROzine_49m52s
    49:52
audio
50:00 min.
Weltempfänger: Weltklimakonferenz COP29
audio
52:12 min.
Lebenssituationen von Alleinerziehenden
audio
21:30 min.
Pogromnacht-Gedenken in Wels
audio
49:07 min.
Vertrauen in die Wissenschaft stärken | Pogromnacht-Gedenken in Wels
audio
24:30 min.
Wissenschaftsjournalismus in Zeiten von Wissenschaftsskepsis
audio
12:25 min.
Social Media Nutzung von jungen Kindern
audio
50:00 min.
Shoura Hashemi im Gespräch
audio
50:00 min.
Weltempfänger: 10 Jahre Alarm Phone
audio
50:00 min.
Wien – Oslo – Auschwitz: Das kurze Leben der Ruth Maier
audio
58:56 min.
Zukunft der Medien

Sarah Momani und Thomas Rammerstorfer diskutieren über Lebenswelten muslimischer Jugendliche, Zuschreibungen sowie Ausgrenzung, und darüber was die Gesellschaft für mehr Teilhabe tun kann.

Muslimische Jugendliche in Oberösterreich stehen zwischen unterschiedlichen Erwartungen: hier jene der Familie, der Community oder Freunde. Auf der anderen Seite die Erwartungen, aber vor allem Zuschreibungen der Mehrheitsgesellschaft. Von „Problem-Jugendlichen“ ist immer wieder die Rede, von jungen Machos, die in der Schule anderen vorschreiben, was der Islam erlaube und was nicht. Mädchen, die Kopftuch tragen, müssen als Symbole einer sogenannten „Parallelgesellschaft“ herhalten. Die Angst vor einer konservativen, ja radikalisierten Jugend wird in den Medien immer wieder hervorgerufen. Vom „normalen“ Alltag muslimischer Jugendliche, von ihren Bedürfnissen und Einstellungen, wird hingegen kaum berichtet.

In diesem Spannungsfeld steht das Bedürfnis der Jugendlichen nach Zugehörigkeit. Wo finden sie Zugehörigkeit und wo nicht? Wie entscheidet sich, ob sie sich in Österreich angenommen fühlen oder nicht, selbst wenn sie hier geboren und aufgewachsen sind?

Dazu diskutieren Sarah Momani (Vorsitzende der Muslimischen Jugend Oberösterreich, MJÖ) sowie der Journalist und Autor Thomas Rammerstorfer.

Jugendlichen fehle oft das religiöse Wissen, so Momani. Zur Aufgabe der MJÖ gehört es darüber aufzuklären und die Jugendlichen in ihrer österreichisch-islamischen Identität zu bestärken.

„Jugendliche brauchen Wertschätzung. Wir müssen weg von den Generalverdächten“, fordert Momani.

Einige Jugendliche würfeln sich eine eigene Identität aus religiösen, nationalistischen und popkulturellen Elementen zusammen, beschreibt Rammerstorfer. Ausgrenzung und Rassismus – auch struktureller Natur – führen zu hausgemachten Problemen.

„Viele dieser Jugendlichen haben massive Rassismus- und Ausgrenzungserfahrungen, die in fast keiner Biografie von Menschen, die sich radikalisiert haben, fehlen“, betont Rammerstorfer.

Probleme müssen angesprochen werden, auch inner-muslimisch. Darüber sind sich Momani und Rammerstorfer einig. Dennoch sei die gesamte Gesellschaft gefragt selbstkritisch zu sein, Diversität und Teilhabe zuzulassen.

Moderation: Marina Wetzlmaier

Napsat komentář