Felix Salten (1869–1945) war einer der führenden Feuilletonisten seiner Zeit , einflussreicher Journalist, mächtiger Kulturkritiker, experimentierfreudiger Theatergründer, engagierter Repräsentant des Judentums, umstrittener Literaturfunktionär und Mitstreiter des literarischen Netzwerks Jung-Wien um Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler, ein bedeutender Protagonist des kulturellen Lebens der Wiener Moderne.
Zu alldem verfasste er zahlreiche Romane, Novellensammlungen, Theaterstücke und Drehbücher für Filme. Fast alles davon ist in Vergessenheit geraten, nur zwei Bücher haben überdauert und sind heute noch bekannt. Diese beiden Werke könnten aber gegensätzlicher nicht sein, ihre Protagonisten sind nämlich das niedliche Reh Bambi und die derbe Wiener Prostituierte Josefine Mutzenbacher. Wobei Saltens Autorenschaft des letzteren Werkes nicht eindeutig bewiesen werden kann.
Wie es 1911 zu Saltens Text über den Wurstelprater gekommen ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Im Grunde handelt es sich um 24 in sich geschlossene, feuilletonistische Skizzen von unterschiedlicher Länge.
Helga Gutwald bringt Auszüge aus diesen pointierten, zum Teil melancholischen, aber auch sarkastischen Studien zu Gehör.