Hermann Broch, 1886 in Wien geboren, leitete zwanzig Jahre lang die Textilfabrik seiner Familie, bevor er 1927 begann, als Schriftsteller zu arbeiten. Seine Romane „Der Tod des Vergils” und „Die Schlafwandler” machten ihn zu einem der bedeutendsten Autoren Mitteleuropas. Nach Österreichs „Anschluss” an das Deutsche Reich 1938 musste er als Jude in die USA fliehen. Er lebte in New York, in Princeton und New Haven. Hermann Broch starb 1951.
»Die Erzählung der Magd Zerline« ist ein Kapitel aus seinem letzten, 1950 erschienen, Roman »Die Schuldlosen«, einem Gesellschaftsporträt aus der Weimarer Republik.
Doch die Erzählung ist aus sich heraus eigenständig und verständlich.
Zerline enthüllt eine abgründige Familien- und dabei auch ihre eigene Seelengeschichte. Es ist eine intime Lebens- und Liebesbeichte, die Sehnsüchte, Kränkungen und Rachegefühle offenlegt und nicht zuletzt einen handfesten Kriminalfall schildert, in den alle handelnden Personen verwickelt sind und von dem hier nur so viel gesagt werden soll, als dass am Ende ein großer Verzicht steht.