Update zu Bosnien, Rückschau 8.3.2021, LGBTIQ-Freiheitszone

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ANDI 155 vom 12.03.2021

Situation in Bosnien | SOS Kinderdorf und Rat auf Draht fordern Entschädigung für Jugend | Internationaler feministischer Kampftag 2021 | Europaparlament erklärt die EU zur LGBTIQ-Freiheitszone

Sendungskoordination: Johanna Pauls, Redaktion Alternativer Nachrichtendienst

Situation in Bosnien
Nachdem ANDI in den vergangenen Wochen schon mehrmals berichtete, an dieser Stelle nun ein aktuelles Update zu den Flüchtlingslagern in Bosnien. Vor Ort gibt es einige NGOs, die sich trotz der widrigen Umstände darum bemühen, den Menschen ein Mindestmaß an Würde bei ihren täglich zu bewältigenden existenziellen Kämpfen zurückzugeben. „IOM“, das „Rote Kreuz“ und mittlerweile wohl auch „SOS Balkanroute“ zählen zu den größeren oder bekannteren. Lokale Hilfe wird vor allem aber auch durch medial nicht so präsente Initiativen wie beispielsweise dem deutschen gemeinnützigen Verein „Space Eye“ oder „SOS Bihac“ organisiert. ANDI berichtete.
Auch die Caritas, als namhafte und international vernetzte Organisation ist ein wichtiger Player vor Ort, dem es ein Anliegen ist, die Versorgung der Menschen sicherzustellen. Bei der Caritas Österreich ist Birgit Ertl-Köstler die Koordinatorin für humanitäre Hilfsleistungen in Osteuropa und damit auch Kennerin der Gegebenheiten vor Ort. Sie berichtet auch von der angespannten Lage im Bosnien und unter der bosnischen Bevölkerung selbst.
Beitragsgestaltung: Paula Römer

Weiterführende Links:
https://space-eye.org/bihac
https://sos-bihac.org/
https://www.caritas.at/aktuell/news/detail/news/87926-caritas-zu-bosnien-herzegowina-fluechtlingsdrama-vor-der-haustuer/
https://www.iom.int/

SOS Kinderdorf und Rat auf Draht fordern Entschädigung für Jugend
Am 16. März jährt sich der Lockdown. Fast 70.000 Beratungsgespräche führten die Mitarbeiter*innen von 147 Rat auf Draht in diesem ersten Pandemiejahr. Katrin Grabner, Kinderrechtsexpertin von SOS Kinderdorf und Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht ziehen Bilanz, wie sich geschlossene Bildungseinrichtungen und der stark reduzierte soziale Kontakt ausgewirkt haben. So stiegen Anrufe zu Ängsten um 60% auf rund 1.100 Beratungsgespräche zu Essstörungen riefen Jugendliche um 35% häufiger an, zu Schlafstörungen um 64%. Auch die Überforderung in der Schule oder mit der Arbeitssuche waren deutlich spürbar. Zu psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Panikattacken, Depressionen oder Borderline-Störungen griffen Jugendliche 1.834 Mal zum Hörer, das bedeutet einen Zuwachs von rund 45%. In rund 1.300 Gesprächen teilten sich Kinder und Jugendliche zum Thema Suizid mit, das bedeutet einen Zuwachs von 15%.

Auch Katrin Grabner, Kinderrechtsexpertin bei SOS Kinderdorf beschreibt, warum die Situation für junge Menschen besonders herausfordernd ist. Der fehlende Austausch mit Gleichaltrigen kommt erschwerend hinzu. All das sind wesentliche Faktoren für die psychische Gesundheit, die sich nicht allein als Abwesenheit von Krankheit beschreiben lässt. Entscheidend sind auch Stabilität und Sicherheit. Deswegen fordern Rat auf draht und SOS Kinderdorf ein umfassendes Paket für Kinder und Jugendliche.
Beitragsgestaltung: Elisabeth Woditschka

Weitere Informationen:
https://www.rataufdraht.at/
https://www.sos-kinderdorf.at/

 

Internationaler feministischer Kampftag 2021 Das war der Weltfrauentag!
Am vergangenen Montag war Internationaler feministischer Kampftag 2021. Seit 110 Jahren demonstrieren Frauen an diesem Tag für mehr Rechte und Gleichstellung und seit 1921 jedes Jahr am 8. März. Sie hören eine Zusammenfassung was an und rund um diesen Tag bei Orange 94.0 passiert ist sowie kurze Ausschnitte aus Gesprächen eines Beitrags für die Sendung „Globale Dialoge – Women on Air“, der am 23.3. 2021 um 13:00 gesendet wird. Die Interviewpartnerinnen sind Martina Madner, Vorständin des Frauennetzwerk Medien, Abgeordnete zum Nationalrat und Vorsitzende der SPÖ-Frauen Gabriele Heinisch-Hosek und mit der Mitbegründerin der Expert*innenplattform „Frauendomäne“ Hannah Zach.
Beitragsgestaltung: Anita Pitsch

 

Europaparlament erklärt die EU zur LGBTIQ-Freiheitszone
Am Donnerstag, dem 11. März, stimmte das Europaparlament über den Entschließungsantrag zur Ausrufung der Europäischen Union zum Freiheitsraum für LGBTIQ-Personen ab. Eine eindeutige Mehrheit, 492 der 705 Mitglieder stimmten für die Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt aufgrund von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität.

Die Resolution verschreibt sich dem Schutz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Personen und beschreibt selbigen als einen fundamentalen europäischen Wert. Sie ist ein Zeichen gegen Hass, Diskriminierung und Hetze und versteht sich unter anderem als Antwort auf die über 100 polnischen Gemeinden und Provinzen, die sich als „LGBT-ideologiefreie Zonen“ deklariert haben und andere Angriffe auf die Rechte von queeren Personen innerhalb Europas.
Beitragsgestaltung: Jules Halbmayer

https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/B-9-2021-0166_EN.html

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