In den letzten Sendungen haben wir uns ausgehend vom Bildungsthema in die Besonderheiten der digitalen Medien vorgearbeitet. Die vierte Modalität der digitalen Medien ist die langfristig folgenschwerste. Was die Natur in Form von Leben im Lauf von Jahrmilliarden hervorgebracht hat, das perfekte dezentrale autonome Funktionieren komplexer Systeme, holt die technologische Entwicklung in nur wenigen Jahrzehnten nach.
Auf der Rückseite dieser Entwicklung spielt sich aber eine ebenso faszinierende Parallelentwiclung ab; wir lernen Natur neu zu begreifen und zu verstehen als einen unendlich komplexen und lernfähigen Systemzusammenhang. Werden wir vielleicht gerade durch den Umweg über den digitalen Spielkasten zu besseren Partnern der Erde?
«Überwachung ist der Digitalisierung immanent. Es gilt, alles mit allem zu vernetzen, um Messdaten zu erheben. Wie verhält sich ein Konsument, ein Wähler, eine Produktionsstraße, das Klima, ein Virus? Mit der Überwachung – der Datenerhebung und Analyse – kommt die größere Erkenntnis des Alltags und der Umwelt. Dann folgt der steuernde Eingriff durch den Menschen. Bei einer Industrieanlage sind Überwachung und Steuerung legitim. Beim Menschen ist das nicht der Fall. Menschen haben Rechte – Menschenrechte. Man kann Menschen nicht genauso wie Sachen behandeln. Aber genau das geschieht mit der Digitalisierung. Der Mensch wird auf einen steuerbaren Datenhaufen reduziert – das ist eine fundamentale Änderung des Menschenbilds, auf dem unsere Demokratien beruhen.» https://www.derstandard.at/story/2000125002202/ki-expertin-der-mensch-wird-auf-steuerbaren-datenhaufen-reduziert