Am 1. Februar putschte in Myanmar das Militär gegen die erst im November 2020 mit überwältigender Mehrheit wiedergewählte Regierung der National League for Democracy (NLD), verhaftete die Staatsrätin Aung San Suu Kyi und den Präsidenten U Win Myint, rief den Ausnahmezustand aus und kündigte die Durchführung neuer Wahlen innerhalb eines Jahres an. Als Reaktion auf den Putsch bildete sich eine generationenübergreifende Bewegung des zivilen Ungehorsams und des friedlichen Protests, die jedoch mit brutaler Gewalt beantwortet wird. Bis zum 5. April sind mindestens 550 Todesopfer zu beklagen, darunter auch Kinder.
In der Sendung spricht die Studentin Nyein Chan May über die junge Protestbewegung, die Rolle von Frauen dabei und ihre Hoffnung für ihr Land. Die 25-jährige Burmesin studiert derzeit an der Universität Würzburg Politikwissenschaften und Soziologie. In Myanmar gründete sie an ihrer Hochschule die erste Studentenunion mit und setzt sich für politische Bildung und bessere Bildungsgesetze in ihrem Heimatland ein. In Deutschland ist sie Mitorganisatorin von Mahnwachen, Demonstrationen und Aktionen gegen den Militärputsch.
Das Interview wurde am 31.3.2021 aufgenommen.
Sendungsgestaltung: Ulrike Bey
Musik:
A Lo Ma Shi (Video https://www.youtube.com/watch?v=3djeNvr4lo0 )
Photocredit: Cherry Phoo Wai
Objava
Wir sind bereit bis zum Ende zu gehen: Die Protestbewegung gegen den Militärputsch in Myanmar
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