Marshall McLuhan hat es immer strikte unterschieden: Die zentralisierende Industrialisierung mündet in ihr Gegenteil: die dezentralisierende Automation und biomorphe Technologien, die nicht nur mit atemberaubender Geschwindigkeit von der Natur abgeschaut wurden, sondern die uns auch das komplexe Zusammenspiel und die Selbststeuerung der Naturvorgänge tiefer zu begreifen und zu achten lehren können.
Auch wenn diese Techniken heute noch im Dienst einer feudalen Wirtschaftsoligarchie stehen: die Elektrizität, die Elektronik, das Internet und seine Potentiale für freien Wissensaustausch ließen sich mit Photovoltaik, Sensorik, Permakultur, Aquaponik, Pflanzenchemie, Fabrikatoren und hundert anderen Bausteinen zu einem neuen System regenerativer Kreisläufe verbinden: unser Lebensraum kann organisch und sich selbst hervorbringend werden wie eine Pflanze. Damit steht aber eine noch nie dagewesene Möglichkeit im Raum, eine globale Bewegung für das mit dem Wissen der ganzen Welt nachhaltig gestaltete Lokale.
Wir erleben konsequenterweise heute eine neue Aussteigerbewegung, die nicht mehr in Rückzug und Abschottung mündet, sondern sich mit der Frage auseinandersetzt, wie in Zeiten einer im wahrsten Sinn des Wortes überflüssig und gerade deshalb so aggressiv gewordenen Wirtschaft nachhaltige und krisenfeste Lebensräume (wieder)geschaffen werden könnten, die den Wettbewerb um die Herzen und Hirne der stadtverwöhnten Menschen gewinnen.
Diese “Globalen Dörfer” entstehen vor unseren Augen und könnten zu Keimzellen einer planetaren Regeneration werden.
Ein Transkript der Sendung findet sich hier:
http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?Willkommen_im_Globalen_Dorf/1_Was_ist_ein_Globales_Dorf
ich möchte mich speziell was die in dieser Sendung erwähnten McLuhan – Aussagen betrifft, bei Kim Veltman vom Maastricht McLuhan Institute bedanken, der mir seinerzeit den Kontakt zu Witwe und Sohn von Marshall McLuhan ermöglicht hat.
—————————————————————————————————————————
Über Kritik, Reaktionen und Kommentare unten freue ich mich besonders.
Die Korrektur bedeutete nur das Herausschneiden einer Doppelung (eine passage von ca 1:30 hat sich wiederholt, das ist jetzt behoben)