Der Weltempfänger im FROzine über die neue «Rebellionswelle» von XR, Hintergründe der Proteste in Kolumbien, den politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal und den Internationalen Tag der Pflege.
Martha Krumpek von XR Österreich im Gespräch
Am 31. Oktober 2018 versammelten sich Aktivist*innen auf dem Parliament Square in London und erklärten eine „Rebellion“ gegenüber der britischen Regierung. Schon ein paar Wochen später kamen 6000 Rebell*innen in London zusammen, um friedlich fünf Brücken über der Themse zu blockieren. Die Bewegung Extinction Rebellion war geboren und verbreitete sich rasch über den Globus. Auch in Österreich rütteln engagierte Menschen an den starren Strukturen von Politik, Wirtschaft und Medien. Ziel ist es, der Wissenschaft den medialen und politischen Raum zu geben, die sie jetzt braucht. Denn seit Jahrzehnten weist die Forschung auf Klimaerhitzung und Artensterben hin und wird bislang konsequent ignoriert.
Extinction Rebellion plant regelmäßig Aktionen im öffentlichen Raum. In dieser Woche findet zB in Österreich wieder eine sogenannte „Rebellionswelle“ statt. FROzine-Redakteur Georg Steinfelder hat mit der Klima-Aktivistin Martha Krumpeck über die „Rebellion der Tropfen“ und die Notwendigkeit und Wirkung von friedlichem zivilem Ungehorsam gesprochen.
Mehr Infos:
https://xrebellion.at/home/
https://rebellion.global/de/
Was steckt hinter den Protesten in Kolumbien?
Letzte Woche gab es im Weltempfänger bereits einen Beitrag zu den aktuellen Protesten in Kolumbien, die mit einem Generalstreik am 28. April begonnen haben. Doch die Lage scheint sich nur langsam zu beruhigen. Bisher haben die Proteste über 55 Todesopfer gefordert. Radio Z aus Nürnberg hat deshalb noch mal genauer nach den Hintergründen gefragt. Worum geht es der Bevölkerung in Kolumbien? Warum riskieren sie ihre Gesundheit und sogar ihr Leben, um auf die Straße zu gehen? Das erklärt eine Vertreterin von Red Columbia Rhein-Main, eines von mehreren Kollektiven von Kolumbianer*innen in Deutschland.
Der Fall Mumia Abu-Jamal
Seit fast 40 Jahren sitzt Mumia Abu-Jamal in den USA in Haft. Er gilt als bekanntester politischer Gefangener, dessen Fall bis heute internationale Aufmerksamkeit erhält. Abu-Jamal ist Journalist, Autor und war Bürgerrechtsaktivist der Black Panther Party. Diese wurde 1966 gegründet, um gegen die Unterdrückung und Diskriminierung der Schwarzen Bevölkerung in den USA Widerstand zu leisten. Abu-Jamal sitzt seit 1982 in Haft. Er wird beschuldigt im Zuge einer Schießerei einen Polizisten getötet zu haben und war zunächst zur Todessstrafe verurteilt. 2011 wurde die Todesstrafe in lebenslange Haft umgewandelt. Die Umstände des Verfahrens und der Haft wurden von Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International immer wieder kritisiert. Eine internationale Solidaritätsbewegung setzt sich weiterhin für die Freilassung Abu-Jamals ein. Radio Blau hat darüber mit Michael Schiffmann gesprochen, der sich intensiv mit dem Fall beschäftigt
Interview zum Internationalen Tag der Pflege
Das Thema Pflege betrifft die gesamte Gesellschaft, politisches Handeln sei dringend notwendig. Und das nicht nur am 12. Mai, dem Internationalen Tag der Pflege. In Deutschland gab es anlässlich dazu bundesweit Proteste und Aktionen, um auf gravierende Missstände in dem Bereich aufmerksam zu machen. Radio Corax hat Gesundheits- und Krankenpfleger Christian vom Uniklinikum Leipzig gefragt, welche Forderungen die Pflegenden haben und worin die Herausforderungen in der politischen Organisierung der Betroffenen liegen.
Moderation: Marina Wetzlmaier
CC-Musik: Aquaserge – Viens, Eaters – Cruzeiro / Anna Banana