Verschüttete Geschichte sichtbar machen

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Kino für die Ohren 2021
  • 2021_06_02_Surviving_Gusen_xe21
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Wir besprechen mit “Surviving Gusen” und “Endphase” zwei österreichische Dokumentarfilme, die sich auf Spurensuche in die NS-Vergangenheit Österreichs begeben.

„Surving Gusen“
Gerald Harringer und Johannes Pröll werden live im Studio zu Gast sein, wir besprechen ihren Film Surviving Gusen und über Erinnerungskultur speziell das Lager Gusen betreffend.

Dieser eindringliche Film würdigt drei Überlebende des Lagerkomplexes Gusen, auf dessen Areal heute eine Einfamilienhaussiedlung steht. 71.000 Menschen wurden während des nationalsozialistischen Terrors dorthin deportiert, mehr als die Hälfte davon starb an den katastrophalen Bedingungen, durch Misshandlung und Folter oder durch die Arbeit im nahegelegenen Stollensystem – bis in die letzten Kriegstage. Die scheinbare Idylle der Landschaftsaufnahmen steht in Kontrast zu den Erinnerungen der drei Männer und den nüchtern vorgelesenen Buchpassagen, Gendarmerieprotokollen und Expert*innenberichten. (Andreas Ungerböck)

Surviving Gusen aus der Local Artists-Sektion ist einer der Eröffnungsfilme am 1. Juni, wird aber am 06.06.2021, 12:00 im Ursulinensaal noch mal gezeigt.
„Endphase“
Im Dokumentarfilm „Endphase“ suchen die Brüder Hans und Tobias Hochstöger nach Erklärungen für ein NS-Verbrechen, das in der kleinen niederösterreichischen Gemeinde Hofamt Priel stattgefunden hat. Marina Wetzlmaier hat sich den Film angesehen. In der Sendung ist ein kurzer Beitrag zum Film zu hören. Das gesamte Interview mit Tobias Hochstöger gibt es am Samstag, 5. Juni, ab 12 Uhr zu hören. Es geht u.a. um die Aufarbeitung von NS-Verbrechen in Österreich sowie um die Frage was man gegen das Vergessen zu kann.

Die niederösterreichischen Nachbar-Gemeinden Hofamt Priel und Persenbeug waren Schauplatz eines der letzten Massaker des Zweiten Weltkriegs. Etwa 230 jüdische Zwangsarbeiter, Frauen, Kinder und ältere Menschen wurden in der Nacht von 2. auf 3. Mai 1945 von bisher unbekannten Tätern ermordet. Die Namen der Opfer sind bekannt, der Fall wurde aber nie aufgeklärt.

“Vor Ort erinnerte lange nichts an die Tat”, heißt es im Film. Viele Einwohner*innen wissen nichts darüber. Die Brüder Hans und Tobias Hochstöger, die in Hofamt Priel aufgewachsen sind, machen sich auf die Suche nach Erklärungen für den Massenmord und für das Schweigen. Sie führen Interviews mit Zeitzeug*innen aus dem Ort. Ihre Recherche führt sie aber auch nach Ungarn, dem Herkunftsland der meisten Opfer, und schließlich nach Israel, wo sie den letzten Überlebenden des Massakers sowie Angehörige von Opfern treffen.

Zu sehen am 02.06.2021, 19:15 im Central und am 04.06.2021, 16:15 Central

 

Moderation: Michael Diesenreither

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