Seit Jahren ist dieses Buch von Dr. Br. Hamann ein Bestseller. Warum? Erstens ist sie Historikerin die dafür 10 Jahre lang penibel dafür vor Ort recherchierte und zweitens steht sie der Person Hitler als Geborene in der Nachkriegsgeneration, ohne Vorurteile gegenüber. Hitlers Wien beleuchtet die Zeit von 1907-1914, wo er in Wien lebte und wie er durch die damaligen Zustände geprägt wurde, meint Dr. Hamann.
Wien wird in den letzten zwanzig Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine der großen Industriestädte Europas, deren Bevölkerung durch eine Massenzuwanderung von Tschechen, Polen, Ungarn und Italienern aus allen Teilen der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie Zuzug erhält. Habsburg will ja gerade ein „Reich“ über den Nationen sein, aber für die Wiener zeigt sich das vorzugsweise darin, dass in manchen Bezirken die Tschechen, Galizier und Juden das Straßenbild beherrschen. Das musste zu einer Explosion führen, weil es Überfremdungsängste hervorruft, und tatsächlich scheint der Kleinbürger aus Linz in Wien ganz von solchen Gefühlen überwältigt zu werden. Es ist diese Atmosphäre der Residenzstadt der Jahrhundertwende, deren Bild Brigitte Hamanns Buch „Hitlers Wien“ aus tausend Einzelheiten zusammensetzt.