#5: Öffis! Egal?

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mosaik·.·.klima
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    62:42
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47:04 min
#10: Umkehren mit Umsicht
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1 sati 04:13 min
#9: Klimarat und Co - Wirkungen von Beteiligungsprozessen
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1 sati 03:08 min
#8: Wie politisches Engagement uns erfüllen kann
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1 sati 02:49 min
#7: Ist Verzicht ein Schlüssel beim Klimaschutz?
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56:57 min
#6: Verbindungen ziehen, Schritte setzen
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1 sati 33 s
#4: Wachsen Mangos im Supermarkt?
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1 sati 38 s
#3: Aussterben
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59:01 min
#2: Was macht eigentlich mein Geld gerade?
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1 sati 02:51 min
#1: Verantwortung

Folge 5: „Öffis! Egal?“

Blickt man auf die Autokolonnen auf Österreichs Straßen und in die fast leeren Busse hinein, könnte man meinen: Der öffentliche Verkehr ist nur eine Notlösung für all jene, die aus verschiedenen Gründen auf einen eigenen PKW verzichten müssen. Wer selbst fahren darf und es sich leisten kann kauft sich ein Auto und erledigt so die Wege in der Stadt und auf dem Land. Doch warum scheint das so? Ist Busfahren zu unbequem? Zu teuer? Zu kompliziert? Der öffentliche Verkehr erhält aktuell viel Zuspruch von Politik und Gesellschaft. Lippenbekenntnisse ändern aber an Realitäten noch nichts. Und manchmal werden sogar Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr getroffen, die aber schlichtweg nicht richtig umgesetzt und so zu einem Politikum werden. Ein kurioses Beispiel dafür haben wir in Wels gefunden.

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Spurensuche am „Ground Zero“ in Wels-Wimpassing

Eine „neue“ Bushaltestelle in Wels wartet seit 5 Jahren auf den ersten Bus

Schon seit über 5 Jahren wartet die neu errichtete Haltestelle samt Wartehäuschen vor dem Stadion in Wels-Wimpassing auf den ersten Bus. Dabei gäbe es gerade hier großen Bedarf an einer öffentlichen Lösung – Kinder haben regelmäßig Trainingseinheiten, Fußballfans möchten sich Spiele ansehen. Was hat es mit dieser Bushaltestelle auf sich? Und was sagt der Umgang mit dem öffentlichen Verkehr über unsere klima(un)bewusste Gesellschaft aus?

Ein Plot-Twist zum Kopfschütteln

mosaik·.·.klima begab sich in der dieser Folge auf Spurensuche in Wels mit Blick auf die kommenden Wahlen in Oberösterreich. In Begleitung von Stadtschreiber Stefan Abermann und der Welser Autorin (u.a. “Kampf um die Traun”) und Anrainerin Marina Wetzlmaier. Dabei kam es zu einer unerwarteten Wendung: Die Bushaltestelle, die ein paar Tage vor dem Besuch noch an Ort und Stelle war, ist mittlerweile verschwunden. Die Frage, wann endlich öffentliche Busse beim Stadion halten werden, hat sich damit fürs erste wohl erübrigt. Die Frage nach der politischen Verantwortung ist aber wohl noch größer als zuvor. Im Anschluss an diesen „Schock“ gelangten wir außerdem an ganz grundlegende Fragen und setzten ein paar weitere Mosaiksteine.

Antworten, die weitere Fragen aufwerfen

Vor Redaktionsschluss konnten wir noch den Welser Verkehrsstadtrat Klaus Schinninger von der SPÖ für ein Statement erreichen. Er gab per Telefon ein paar Antworten zu den Hintergründen der Abrisses. Allerdings werfen diese auch weitere Fragen auf.

Ein paar gesammelte Mosaiksteine für ein besseres Öffi-System

Gelungenes Design beginnt schon bei der Planung und endet nicht mit dem Bau einer Bushaltestelle. Gelungenes Design ist immer in Bewegung und offen für Kritik und Feedback. Während des Spaziergangs in Wels konnten wir ein paar Punkte sammeln, die uns wichtig erscheinen für ein funktionierendes Öffi-System. Bei einem Brainstorming kamen noch ein paar Punkte hinzu und bei der Bearbeitung dieser Episode ist nun folgende Liste entstanden.

Wichtig für ein funktionierendes öffentliches Verkehrssystem sind:

  1. kurze Intervalle zwischen den Transportfahrzeugen
  2. kurze Gehzeiten zu und von den nächstgelegenen Haltestellen
  3. erschwingliche Ticketpreise.
  4. ein dichtes Verkehrsnetz mit genügend Haltestellen
  5. ein leicht verständliches und barrierefreies Leitsystem
  6. barrierefreie, moderne und umweltschonende Fahrzeuge
  7. eine leicht verständliches Ticketsystem

Im Sinne eines lebendigen Design- und Denkprozesses freut sich mosaik·.·.klima auf Feedback zu dieser Liste. Gibt es noch Ergänzungen? Oder Kritikpunkte? Sollte etwas genauer formuliert werden? Wir freuen uns auf Kommentare beim Artikel oder per email: georg.steinfelder@fro.at

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