Anfang Juli waren es 50 Jahre seit dem Tod von Louis Armstrong, dem wahrscheinlich größten Entertainer der Jazzgeschichte, außerdem wäre er, wenn man den neuesten Erkenntnissen der Musikhistoriker trauen darf, 120 Jahre alt geworden. Höchstwahrscheinlich ist er nicht 1900 geboren, sondern 1901, und er hatte sich nur als Jugendlicher um ein Jahr älter gemacht, um leichter Eintritt in die Lokale zu bekommen, in denen damals Jazz gespielt wurde.
Ich möchte die Jubiläen zum Anlass nehmen, Ihnen Aufnahmen aus meinen Beständen, an denen er mitgewirkt hat, von den 1920ern bis zu den 1950er Jahren vorzuspielen.
In zweien dieser Jahrzehnte hat er tatsächlich Musikgeschichte geschrieben, vor allem in den Zwanziger Jahren mit seinen Hot Five und Hot Seven, die den New Orleans Jazz zur Hochblüte gebracht haben, und dann zu einem gewissen Grad wieder zur der Zeit des Dixieland Revival ab etwa 1940, mit seinem All Stars. Dazwischen liegt eine Zeit, in der Armstrong vor allem als Solist und Entertainer mit Bigbands aufgetreten ist, auch interessant, aber nicht so wegweisend.