Brennende Häuser statt blühender Landschaften.
Die Brandanschläge in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen haben sich als Horrorszenarien eines neuen Rassismus nach der Wende in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Umso bemerkenswerter ist es, dass in den zahllosen Wenderomanen weder die Opfer eine klare Stimme erhalten noch die Neonazis und Skinheads eine Rolle spielen. Zwanzig Jahre danach füllt »Kaltland« diese Leerstelle mit Erzählungen, autobiografischen Geschichten und Originaltönen prominenter Autoren und Künstler.
Dieser Tage, 20 Jahre nach den Pogromen von Hoyerswerda und Rostock, erschien im Berliner Rotbuch-Verlag ein Buch, dass den Rassismus der Wendezeit versucht noch einmal nachzuzeichnen. Ganz viele ost- und westdeutsche Autoren erinnern sich und erzählen, was sie damals geprägt hat. Mit Beiträgen von Schorsch Kamerun, Martin Sonneborn, Alexander Kluge, Roger Willemsen, Ahne, Annett Gröschner, Jakob Hein, Emine Sevgi Özdamar, Matthias Vernaldi, Peter Wawerzinek, Michael Wildenhain und vielen anderen.
Karsten Krampitz war Chefredakteur mehrerer Straßenzeitungen und veröffentlichte u. a. den Roman »Heimgehen«, für den er 2009 den Bachmann-Publikumspreis erhielt.
Markus Liske veranstaltete die Lesereihe »Kapitalismus und Zuversicht«. Seine Erzählungen erschienen u. a. in dem Band »Weltmeister wie wir«.
Manja Präkels war Lokalreporterin für die MAZ. Für ihre Erzählung »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« erhielt sie das Alfred-Döblin-Stipendium.
Die Herausgeber Manja Präkels und Markus Liske im Studio.