Im Rahmen der Radio Helsinki-Tagung «Salonfähig und normal?» hat Isabel Haider einen Workshop zu Femiziden angeboten. Im Gespräch erklärt sie zuerst was überhaupt unter Femiziden verstanden wird. Sie erzählt, warum die Kriminalitätsstatistik nicht wurscht ist, sie aber derzeit keine Daten über Morde an Frauen in Intimbeziehungen erhebt. Dass Morde an Frauen im Sicherheitsbericht, der übrigens jährlich erscheint und über 300 Seiten hat, nicht vorkommen, hat Einfluß auf die Budgetverteilung und auf den öffentlichen Diskurs. Femizide werden damit nicht als Gefahr für die Bevölkerung definiert und es werden dann zum Beispiel notwendige Präventionsprojekte gar nicht erst finanziert. Und wie das alles mit der Ethnisierung von Femiziden und Sexismus zusammenhängt, hört ihr in der Sendung.
Isabel Haider forscht und lehrt an der Abteilung für Kriminologie der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen vorurteilsmotivierte Kriminalität, geschlechtsbezogene Gewalt gegen Frauen* und Polizeiarbeit.