Claudia von Werlhof, Professorin für Frauenforschung, über die Sandburgen Gemeinwohlökonomie und demokratische Banken – was sie fordert, ist schlicht und einfach ein totaler Systemwechsel.
Die Gesellschaft, in der wir heute leben, ist als modernes Patriarchat organisiert. Eine weitgehende Verkehrung aller Verhältnisse bestimmt das Leben in Natur und Gesellschaft. Nicht das irdische Lebendige, das Geborene und seine Entfaltung und Erhaltung stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, sondern dessen Zerstörung, Transformation und Verkehrung in ein künstlich Gemachtes, ein Ersatz-„Leben”. Wissenschaft und Politik ignorieren bzw. tabuisieren Debatten über Mütter, den Leib, Frauen und Natur. Aus der Kritik daran entwickelt Claudia von Werlhof die vorliegende „Kritische Patriarchatstheorie”.
Claudia von Werlhof, in Berlin geboren, ist Professorin für Frauenforschung an der Uni Innsbruck. Mit ihrem 1983 erstmals erschienen Klassiker „Frauen, die letzte Kolonie” hat sie nicht nur die Frauenbewegung, sondern auch den antiimperialen Diskurs wesentlich beeinflusst. Ihr zuletzt erschienenes Buch „Die Verkehrung – Das Projekt des Patriarchats und das Genderdilemma” kam kürzlich im PROMEDIA Verlag heraus. 2010 hat sie den Verein „Planetare Bewegung für ´Mutter Erde´” gegründet.