Das Album Forgotten Tales von Balázs Balogh, Judit Boynár und Pippo Corvino ist das Dokument eines Glücksfalls: Vor einigen Jahren traf Pippo Corvino, im damaligen Jugoslawien geborener Gitarrist, mit dem ungarischen Schlagzeuger Balázs Balogh und der Cellistin und Sängerin Judit Bonyár zu einer dreitägen Session zusammen. Das Resultat ist auf «Forgotten Tales» zu hören.
Balázs Balogh, Freund und ehemaliger Studienkollege von Pippo Corvino, schlug vor, gemeinsam mit ihm und einer Musikerin, die der Jazz-Schlagzeuger sehr schätzte, zu jammen. Als Inspirationsquelle sollte Volksmusik aus Südost-Europa dienen. Pippo kannte Judit Bonyár nicht und war nicht begeistert von der Idee, sich mit Volksmusik zu beschäftigen. Doch der Freund ließ nicht locker und so kamen Balázs und Judit 2015 nach Graz. Die drei begannen in Pippos Wohnung zu improvisieren und merkten schnell, wie gut sie harmonierten. Pippo hatte Mikrophone aufgestellt und nahm alles auf. Am Ende der drei Tage fügten sie den Aufnahmen noch einige weitere Instrumente und Stimmen hinzu. Dann fuhren die Ungarn nachhause; die Aufnahmen landeten in Pippos Archiv. Erst 2020 fand Pippo Zeit, sich das Material anzuhören, und staunte: Es klang ganz und gar nicht wie eine Probe. «It was, as Balázs was always saying, a jewel that had to be put together and published«, schreibt er.
Das Album wurde am 12. November digital veröffentlicht und ist in dieser Sendung zur Gänze zu hören. Danach gibt es Kostproben von Tonträgern, die Pippo Corvino seit 2016 veröffentlicht hat, im Trio, solo und im Duo mit der Sängerin Angela Tröndle.