Wie indigene Menschen dargestellt werden und welche Geschichten sie auf der großen Leinwand oder inzwischen auch immer öfter am kleinen Bildschirm durchleben (dürfen) prägt das Bild indigener Gruppen in den Augen Außenstehender. Wenn sich die Darstellung auf Stereotypen beschränkt, ist das im besten Fall frustrierend und im schlimmsten Fall gefährlich. Spätestens seit Beginn dieses Jahrhunderts nehmen indigene Filmschaffende ihre Geschichten aber immer öfter selbst in die Hand und ermöglichen so nicht nur einen Einblick für Außenstehende, sondern vor allem auch Wiedererkennungspotenzial für ein indigenes Publikum und kreative Spielräume weit über kulturspezifische Themen und Traditionen hinaus.
Diese Ausgabe von Einmal um die Welt widmet sich also dem Thema indigenes Kino, mit einem Schwerpunkt auf First Nations (Kanada) und Māori (Neuseeland) Kulturen. Dazu ist der Kulturwissenschaftler Christoph Straub, der seine Dissertation zu dem Thema geschrieben hat, zu Gast im Studio. Ausgehend von Filmen und Serien von Taika Waititi, Jeff Barnaby und Elle-Máijá Tailfeathers nimmt er uns mit in indigene Filmwelten und erzählt über die (historischen) Hintergründe, das Spielen mit gängigen Genres, den Aila Test und die stetig wachsende transindigene Community von indigenen Filmschaffenden, die einander über Landes- und Kulturgrenzen hinaus unterstützen. Dazu gibt es – wie immer bei unserer musikalischen Weltreise – die passende Musik.