Interview mit Greenpeace dem Landwirtschaftssprecher und Reden von der Kundgebung vor dem Rathaus beschäftigen sich mit der Frage:
Lobau-Autobahn- Was für Folgen hat die Gewessler Evaluierung? |
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Neuerste Entwicklungen im Konflikt um zukunftsfähige Mobilität in Wien | |
Leonore Gewessler hat am Dienstag die Ergebnisse einer Evaluierung der vom Bund geplanten Autobahnprojekte bekannt gegeben womit sie zwar eine Lobau-Autobahn und eine Marchfeldstrasse fürs Erste gestoppt aber noch nicht gänzlich gegraben konnte. Eine S1 Spange und eine Stadtstrasse sind nach wie vor geplant und da droht ein baldiger Baubeginn.
Im Interview hören wir den Greenpeace Landwirtschaftssprecher mit der Analyse was die geplanten Autobahnen für die Landwirtschaft bedeuten: Lobau-Autobahn zerstört 178 Hektar der besten Böden Österreichs “Nicht zuletzt die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig eine sichere und regionale Versorgung mit gesunden Lebensmitteln ist. Da grenzt es an Wahnsinn, ein Mega-Autobahn-Projekt zu bauen, das nicht nur nachweislich dem Klima schadet und Treibhausgasemissionen in die Höhe treibt, sondern auch große Flächen der besten Böden in und um Wien versiegeln würde. Bürgermeister Michael Ludwig trägt die Verantwortung für die Versorgungssicherheit der Wienerinnen und Wiener. Er muss jetzt den zerstörerischen Plänen für Lobau- und Stadtautobahn eine Absage erteilen”, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. Auch die Stadt Wien zeigt auf ihrer Website besonders fruchtbare Schwarzerden, mit mittlerem bis starken Humusaufbau und hohem Nitratrückhaltevermögen. Während der mehrjährigen Bauphase würden zusätzliche 96 Hektar landwirtschaftlicher Fläche umgegraben und in eine Baustelle verwandelt. Angebaut wird im Osten Wiens neben Getreide vor allem Gemüse: Hier gedeihen Erbsen, Karotten, Zwiebel und Spinat. Aber auch Kraut, Spargel, Hülsenfrüchte wie Fisolen und viele weitere Gemüsesorten werden hier gezogen, etwa Erdäpfel oder Paradeiser. Ein Blick in die Versorgungsbilanz der Statistik Austria zeigt, welche wichtige Bedeutung der Gemüseanbau in dieser Region für Wien und sogar ganz Österreich hat. Denn bereits jetzt hat Österreich bei Gemüse einen viel zu geringen Selbstversorgungsgrad von nur rund 55 Prozent. Derzeit muss daher fast die Hälfte des österreichischen Jahresverbrauchs an Gemüse importiert werden. “Fruchtbare Böden sind unsere wertvollste Ressource und Lebensgrundlage und dürfen nicht weiter mutwillig zerstört werden. Ganz im Gegenteil: Regierung und Stadt Wien müssen die Bäuerinnen und Bauern in und um Wien gezielt unterstützen, damit sie uns alle auch weiterhin mit gesunden Lebensmitteln aus der Region versorgen können”, fordert Theissing-Matei. Die Greenpeace-Analyse im Detail und Bildmaterial finden Sie hier: Eine übersichtliche Infographik finden Sie hier: Im zweiten Teil der Sendung hören sie Reden von der Kundgebung beim Rathausplatz. Im Beitragsbild Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation VIRUS hält eine Rede vor dem Rathaus |