„Wir haben das Leben gewählt“

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Gekommen, um zu bleiben. Diaspora im Gespräch
  • 2022_01_27_GUZB_MaynatKurbanova_49m55s
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Maynat Kurbanova über ihre Arbeit als Journalistin während des Tschetschenienkriegs, über Exil und wie Kriegs- und Fluchterfahrungen der Eltern auch nachfolgende Generationen prägen.

„Ich war 20 Jahre alt als der Krieg begonnen hat und das einzige, was ich machen konnte, war schreiben.“

Maynat Kurbanova hat Schreiben als Werkzeug benützt, um über den Krieg zu berichten. Zum Beispiel für die Nowaja Gaseta, die mittlerweile „einzige unabhängige Zeitung in Russland“, wie sie sagt. Dessen Chefredakteur Dmtri Muratow hat 2021 den Friedensnobelpreis erhalten (gemeinsam mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa). Besonders wertvoll war ihre Berichterstattung als ausländische Medien nicht mehr nach Tschetschenien einreisen durften. So war sie Korrespondentin für die Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche Zeitung, AFP und den US-amerikanischen Radiosender Liberty.

Im Interview berichtet Kurbanova über teils skurrile, aber auch gefährliche, Situationen: etwa übers Radiomachen per Satellitentelefon, das nur im Freien funktioniert hat. Sie erzählt von Frauen, die zu ihre kamen, um über ihre vermissten Männer, Söhne oder Brüder zu berichten. Bis die Gefahr zu groß wurde und Kurbanova mit ihrer damals 4-jährigen Tochter flüchten musste. Im Rahmen des „Writers in Exile Programm“ des PEN Zentrums kam sie 2004 nach Deutschland. Es folgten einige Veröffentlichungen und Auszeichnungen.

Mittlerweile lebt Kurbanova in Österreich, wo sie sich für Jugendliche tschetschenischer Herkunft engagiert. Hervorzuheben ist das Kunstprojekt „Stimm*Raum macht sichtbar“ der Sozialen Initiative.

Von der Berichterstattung über junge Menschen tschetschenischer Herkunft in Österreich wünscht sie sich vor allem:

„…dass Medien auch über Menschen berichten, die erfolgreich und eine Bereicherung sind. Es ist genug mit der hetzerischen Berichterstattung über Kleinkriminelle! Aus jungen Menschen, die Blödsinn gemacht haben, Feindbilder zu schaffen, das ist falsch!“

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In „Gekommen, um zu bleiben. Diaspora im Gespräch“ erzählen  Menschen ihre Migrationsgeschichten und sprechen über aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik und Popkultur.

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