Die fossilen Plünderungen und der Ölrausch von Konzernen in Afrika halten an: von Uganda bis nach Namibia. Proteste dagegen werden gewaltsam von repressiven Regierungen unterdrückt. Währenddessen wüten Dürren, Überschwemmungen und Zyklone auf dem Kontinent. „Letztlich lassen wir Afrika verbrennen“, sagt Bassey. Beim Klimagipfel in Glasgow (COP26) hat es erneut nur leere Versprechen gegeben. Das Militär wird bei den Verhandlungen weiter als Verschmutzer ausgeklammert, die Finanzindustrie betreibt Greenwashing. Mit falschen Lösungen wie Klimaneutralität oder Kohlenstoffmärkten wird den Leuten Sand in die Augen gestreut, während die „fossile Brennstoffindustrie mit dem Blut und auf den Gräbern der Armen weitermachen kann“. Bassey fordert, dass die Industriestaaten in diesem Jahrzehnt aus der fossilen Energieerzeugung aussteigen und ihre Klimaschulden begleichen. Hoffnung geben ihm die Proteste der jungen Generation. Sie könnte in einigen Jahren „das Spiel komplett verändern“. Am Ende trägt Nnimmo Bassey sein Gedicht „Injury Time“ vor, das er für die COP26 geschrieben und auf einer Demonstration in Glasgow vorgetragen hat.
Interview mit Nnimmo Bassey. Bassey ist ein nigerianischer Dichter und Umweltschützer. Er ist Direktor der Organisation Health of Mother Earth Foundation. Von 1993 bis 2013 war er Leiter von Environmental Rights Action und von 2008 bis 2012 Vorsitzender von Friends of the Earth International. Er ist Träger des Alternativen Nobelpreises. Das Time Magazine wählte ihn 2009 zu einem der Heroes of the Environment („Helden der Umwelt“).