In der Sendung stellen sich zwei junge Women on Air vor. Wir diskutieren darüber, warum sie sich für ein feministisches Medium engagieren und lernen dabei ihren persönlichen Werdegang kennen.
Agnes: „Ich bin Studentin der Internationalen Entwicklung, und stelle mir viele Fragen über globale Ungleichheiten und Formen des Widerstands. Ich versuche immer wieder mir dafür Freiräume zu schaffen, sei es in meinem Kopf oder auf dem Feld mit Freund:innen, wo wir unser eigenes Gemüse anbauen. Ich habe noch nie Radio gemacht, aber ich träume schon seit Jahren davon. Vor allem, um einen Raum für andere Frauen zu schaffen, in dem sie ihre Erfahrungen teilen können. Denn ich habe oft das Gefühl, dass ich selbst auf Anstöße oder einen Raum warte, um meine Gedanken und Meinungen zu teilen. Erst langsam lerne ich, mir diesen Raum einfach zu nehmen. Dabei denke ich muss feministischer Protest vielfältig sein und kann von einem Radio in Wien bis zu den Straßen Lateinamerikas reichen, um zu zeigen, dass wir eine globale Bewegung sind. »
Aïda: „ Als Erwachsene habe ich erfahren, was es war, nur als weibliche Körper betrachtet zu werden. Es hat mich damals berührt demoralisiert, ich hatte eine zusätzliche negative Facette unserer Welt erlebt. Damals hatte ich schon das Bedürfnis entwickelt, meine Aktivität zu einer Verbesserung der Welt zu widmen. Heute würde man mich nicht als Demonstrantin beschreiben, ich setze mich doch anderswie für den Feminismus ein: seine Werte mitzuteilen ist für mich schon eine Form von Aktivismus. Darüber hinaus ist Entwicklungspolitik das Gefilde der Frauen*solidarität, was mit meinem politikwissenschaftlichen Master verbunden ist. Dieses Praktikum spezialisiert mich aber mehr mit Gender-Fragen: die Themen, die mich normalerweise in meiner Freizeit beschäftigen und begeistern, setze ich hier bei der Frauen*solidarität professionell und konkret um. Und weiters plane ich, später einen zweiten Master zu machen, diesmal in Politik, Diskriminierung und Gender, um mich im Zusammenhang mit diesen Themen besser auszubilden. Das Ziel ist, einen feministischen Beruf auszuüben.“
Sendungsgestaltung: Agnes, Aïda und Tania
Im Interview: Agnes, Aïda und Tania
Musik:
Single Ladies – Beyoncé
I Will Survive – Gloria Gaynor
La Jardinera – Violeta Parra
Hard Life – Pip Millet
Fotocredit: Tania Napravnik