Die Erzählung – Helga Gutwald präsentiert sie in vier Folgen – erschien erstmals 1819 und gilt heute als die erste Kriminalgeschichte der deutschen Literatur.
Tatsächlich basiert „Das Fräulein von Scuderi” auf einer historischen Begebenheit, wonach eine erschreckende Anzahl an Adelsmännern von einer Diebesbande stets nachts ermordet wurde, was in Paris zu einer Atmosphäre der Angst und Hysterie führte. König Ludwig XIV. richtete daraufhin kurzerhand einen Sondergerichtshof ein, die „Chambre ardente” – die „glühende Kammer“, die Hoffmann in seinem Text als unerbittliche Vollstreckereinheit beschreibt.
E. T. A. Hoffmann (1776-1822), von Beruf eigentlich Jurist, war ebenso Schriftsteller, Zeichner und Karikaturist wie Kapellmeister und Komponist. Mit seiner Vielseitigkeit ein Kind seiner Zeit, fand er sich in einer für ihn unbefriedigenden Situation wieder, als seine literarischen Werke größere Beachtung fanden als seine musikalischen. Vielleicht ist dieser Erfolg als Schriftsteller mit Schuld daran, dass es von ihm relativ wenige Kompositionen gibt.