Das Albunm Let It Be von den Beatles aus dem Jahre 1969 ist das letzte, das die Band veröffentlichte, jedoch nicht das letzte, das sie produzierte. Dass die Beatles bereits bei der Produktion des White Albums deutliche Auflösungserscheinungen zeigten, weil jeder der 4 Musiker – vielleicht mit Ausnahme von Ringo Starr – begann, seine eigenen Wege zu gehen, und dazu war das Korsett Beatles mittlerweile deutlich zu eng geworden. Immerhin kam man überein, einen Film über die Produktion eines Albums mit dem Namen Let It Be in den Twickenham Filmstudios produzieren zu wollen, aber auch das ging beinahe daneben, weshalb ihr Produzent George Martin den Pianisten und Organisten Billy Preston engagierte, um die Beatles zu etwas mehr Disziplin zu bewegen, was auch gelang. Neben einigen wirklich guten Songs sind auch einige Gassenhauer aus alten Liverpooler Zeiten wie Dirty Maggy May oder One After 909 vertreten, aber das hohe Niveau der Alben von 1967 bis 1968 erreichten die Beatles mit der Let It Be nicht mehr; vielmehr setzte der hinzugezogene Produzent Phil Spector manchen Songs wie beispielsweise The Long And Winding Road mit seinen Arrangements arg zu. Und wenn John Lennon nach dem Song Get Back am Ende der Platte sagt: “Ich nöchte mich im Namen der Gruppe und uns selbst bedanken und ich hoffe, wir haben das Audit bestanden,” so ist das sicher von ihm eine Retourkutsche an DECCA, die Plattenfirma, die es 1961 ablehnte, die Beatles unter Vertrag zu nehmen, sicher zu ihrem größten Bedauern, unabhängig davon worde ich sagen, wenn John mich gefragt hätte: “Ja, John, bestanden, aber bei dem Album nicht mit der Note 1.”
31. Dicembre 2021
10. Marzo 2022
11. Gennaio 2022, 18:00
Falk Webel