984. radioattac – Sendung, 11. 04. 2022

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Der amerikanische Planer mit deutschen Wurzeln zählte zu den wichtigsten Stimmen in der Debatte um gesellschaftliche Gerechtigkeit und die Rolle der Planung für die Wiederaneignung der Städte durch ihre Bewohner*innen. Am 4. März 2022 ist Peter Marcuse in Santa Barbara, Kalifornien im Alter von 93 Jahren verstorben. In memoriam wiederholt Radio dérive die Sendung „Eine Frage der Gerechtigkeit. Peter Marcuse im Gespräch“ vom 5. August 2014.

1928 als Sohn des kritischen Philosophen Herbert Marcuse in Berlin geboren, emigrierte Peter Marcuse als Kind gemeinsam mit seinen Eltern vor den Nationalsozialisten in die USA. Seine akademische Karriere führte ihn über ein Studium der Rechtswissenschaften zur intensiven Auseinandersetzung mit Architektur, Stadt- und Regionalplanung in Yale, Berkely und an der Columbia Universität in New York. Ebendort, an der Columbia, war Peter Marcuse viele Jahrzehnte als Professor für Stadtplanung tätig.

In seinen letzten Lebensjahren hatte er sich umfassend mit den Entwicklungen in unseren Städten, dem Recht auf Stadt und den neuen urbanen sozialen Bewegungen beschäftigt. Als Pionier einer kritischen Planung in Theorie und Praxis war Peter Marcuse im Mai 2014 zu Gast am Department für Raumplanung der Technischen Universität Wien. Christoph Laimer und Elke Rauth sprachen mit Peter Marcuse am Rande der hochkarätig besetzten Konferenz »The Evolution of Planning Thought« über Fragen von städtischer Gerechtigkeit und die Zukunft der urbanen Gesellschaft.

»Noch glauben die Armen und sozial Schwachen an die Möglichkeit, irgendwann selbst zu den Reichen dieser Welt zu gehören. Ein Grund, warum unter anderem die Besteuerung von Reichtum nach wie vor wenige Anhänger*innen findet und eine echte Veränderung des derzeitigen, Ungleichheit produzierenden Systems nicht unmittelbar ins Haus steht«, so Peter Marcuse im Gespräch mit Radio dérive.

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