Das Banalste werde durch ihn zum Wunder, würdigte einst Erich Kästner den Allround-Künstler.
Joachim Ringelnatz — mit bürgerlichem Namen Hans Bötticher — wurde am 7. August 1883 bei Leipzig geborenen. Noch heute wird er von einem großen Publikum gelesen.
Er zeigte schon früh Spürsinn fürs Skurrile und Abenteuerliche — und führte auch ein ebensolches Leben.
Zwischen 1910 und 1934 brachte er es auf fast 20 Bücher: mehrere Gedichtbände, Romane, Bühnenstücke und Erzählungen sowie Märchen für Kinder. Seine größten Erfolge waren die «Turngedichte» und die Lieder vom Seemann «Kuttel Daddeldu».
Mit der Figur des Kuttel Daddeldu erschuf sich der Dichter ein Alter Ego der ganz besonderen Art: Kuttel erzählt – manchmal hochpoetisch, manchmal deftig und manchmal gar betrunken – von wilden Seefahrten und Abenteuern, von chaotischen Landaufenthalten, von Bordellen und Hafenkneipen und von seinen Kindern in aller Herren Länder
Im Alter von 51 Jahren starb Ringelnatz 1934 an einer zu spät behandelten Lungentuberkulose.