Das ist ein fiktiver Ordensstaat (?) aus der Feder Hermann Hesses, in dem Bildung der wohl zentralste Punkt ist und der eine mystische Verbindung von Kunst und Wissenschaft gefunden hat und zelebriert.
Ein Ort durchgeistigten Seins; der Suche nach Zusammenhängen in ALLEM, der Kontemplation und der Konzentration mit Fokus auf das Schöne und Wahre – eigentlich ein/das Paradies!
Wie anachronistisch und scheinbar naiv (!!) — solche Ambitionen heute doch scheinen. Das finale Zusammentreffen der beiden konträren Bewusstseinszustände findet sein Entsprechen im Armageddon der menschlichen Zeitrechnung. Würde man den Spieß umdrehen und von Anbeginn von „ Bewusstsein“ abwärtszählen, so währe der finale und zugleich erste Zeitpunkt nur mehr minimal von unserem Hier und Jetzt entfernt! Er lacht uns ins Gesicht, aber wir sind mit der Gelassenheit — nicht der Einsichtigkeit – nein, mit der Gelassenheit der Ignoranz und Unwissenheit geschlagen. Sonne und Mond werden aufeinandertreffen, um zu erkennen, dass sie NICHT für einander bestimmt sind; dass sie im Gegenteil dafür bestimmt waren, mit ihrem „Gegenüber“ das Spannungsfeld zu erzeugen, das Frankenstein brauchte, um seine eigentlich höchst unnütze Kreatur am Leben zu erhalten.
In dieser etwas morbiden Stimmung blicke ich genau 100 Jahre zurück und finde dort die Niederkunft einer Mutter/ eines Elternpaars, das so wunderbar die verbindende Diversität der Menschheit anreißt. Mutter halb chinesisch/britisch; Vater afro/schwedisch, Stiefmutter halbindianisch.
Charles Mingus, geboren am 22.04.1922. Schon die letzte Sendung war ihm gewidmet, aber 54 Minuten zur Skizzierung eines solchen Lebens sind: Nichts / Nada. Darum heute ein Nachschlag in Form einer Wiederveröffentlichung einer 1964 veröffentlichten LP-Box als Doppel-CD mit neuen Kenntnissen! Live in Paris 1964. Eine Legende!