‚Das »andere« Österreich‘ ist der Titel des Buches von Farid Hafez, das dieser 2021 herausgegeben hat.
Die Autorinnen und Autoren dieses Buches thematisieren vier Kategorien, entlang derer ein Anders-Machen vorgenommen wird: Gender, Race, Sprache und Religion. Und gleichzeitig auch die Ambivalenzen, die das Leben von marginalisierten Menschen vor dem Hintergrund der Dominanz einer imaginierten männlich-weiß-heteronormativ-deutsch-katholischen Identitätskonstruktion prägen. Einige der Beiträge in diesem Buch erörtern, was es bedeutet, als »Andere« markiert zu werden und wie dieses »Andere« unterdrückt und unsichtbar gemacht wird. Was die sehr unterschiedlichen Beiträge eint, ist, dass hier nicht von außen gesprochen wird. Es sprechen hier einmal nicht »weiß-heteronormativ-deutsch-katholische Männer«, über die »Anderen«. Im Gegenteil: Es sprechen Schwule über schwule Identitäten, Schwarze über Schwarz-Sein, türkisch-sprachige Menschen über Türkisch-Sein, bosnisch-stämmige über Bosnisch-Sein, rumänisch-sprachige über Rumänisch-Sein, Angehörige von anerkannten Volksgruppen über Romnja, Burgenländische Kroatinnen und Kärntner Sloweninnen sowie eine Muslimin und ein Jude über Muslimisch-Sein und Jude-Sein.
Drei der AutorInnen, die Texte für dieses Buch verfasst haben, sind heute in der Sendung zu hören. Es sind dies – in der Reihenfolge ihres Auftritts –
Andreas Brunner, Co-Leiter von QWIEN – Zentrum für queere Geschichte in Wien
Katharina Klara Tyran, Institut für Slawistik an der Universität Wien und
Ali Dönmez, Logopäde und Lehrer für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache in Wien und Wiener Neustadt,
sowie der Herausgeber Farid Hafez, Professor für Internationale Studien am Williams College und Senior Researcher an der Georgetown University
Aufnahmen anlässlich einer Veranstaltung am 6. Mai 2022 in der Buchhandlung Löwenherz in Wien.
04. September 2022
11. September 2022
Peter Supp